US-Arbeitsmarkt verliert an Schwung

Deutlich weniger Neueinstellungen im Privatsektor

US-Arbeitsmarkt verliert an Schwung

det Washington – Die Erholung am US-Arbeitsmarkt setzt sich zwar fort, hat im Dezember aber an Tempo eingebüßt. Nach Angaben des Arbeitsmarktdienstleisters Automatic Data Processing (ADP) stellten private Unternehmen im abgelaufenen Monat nur 153 000 neue Mitarbeiter ein. Die Markterwartungen lagen bei 175 000. Die Zahl für November wurde von 216 000 auf 215 000 geringfügig nach unten korrigiert. Laut ADP entstanden im Vorjahr im Privatsektor jeden Monat durchschnittlich 174 000 neue Arbeitsplätze. 2015 war ein monatlicher Durchschnittswert von 209 000 gemessen worden.”Das Stellenwachstum ist zwar weiterhin robust”, sagt Mark Zandi, Chefvolkswirt bei Moody’s Analytics. Einschränkend stellt er aber fest, dass “die Kluft zwischen Neueinstellungen im Dienstleistungssektor und Streichungen im produzierenden Gewerbe immer größer wird”. Laut ADP stellten Dienstleister im Dezember 169 000 neue Mitarbeiter ein. In der Warenproduktion wurden hingegen 16 000 Arbeitsplätze gestrichen.Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, ging die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosengeld in der Vorwoche überraschend deutlich um 28 000 auf 235 000 zurück. In der Woche davor hatten die Arbeitsämter 263 000 Erstanträge gemeldet. Deutlich geringer war das Minus beim Vierwochenschnitt. Befragte Bankvolkswirte gehen davon aus, dass im Dezember etwa 172 000 neue Stellen geschaffen wurden und die Arbeitslosenquote womöglich um 0,1 Prozentpunkte auf 4,7 % anzog. Der offizielle Arbeitsmarktbericht wird am heutigen Freitag veröffentlicht.Optimismus ist weiter im Dienstleistungssektor angesagt. Der Einkaufsmanagerindex des Forschungsinstituts Markit gab im Dezember zwar von 54,6 auf 53,9 Punkte nach, liegt aber weiter deutlich über der Schwelle von 50 Zählern, die Expansion signalisiert. Neuaufträge stiegen weiter, wenn auch langsamer als zuvor. Positiv fiel auch die Arbeitsmarktkomponente ins Gewicht. Der Index des Institute for Supply Management (ISM) lag wie im November bei 57,2 Punkten. Volkswirte hatten einem leichten Rückgang auf 56,8 Punkte erwartet. Laut ISM schlugen neue Order positiv zu Buche. Der Unterindikator für den Arbeitsmarkt gab aber deutlich nach.