In den USA hat die überraschend hohe Zahl von Eigenheimen, die im Juli auf den Markt kamen, die Verkaufstätigkeit belebt und dürfte zugleich den steilen Preisanstieg während des letzten Jahres bremsen. Wie die National Association of Realtors (NAR) berichtet, legte die Zahl bestehender Immobilien, die den Eigentümer wechselten, saisonbereinigt und aufs Jahr hochgerechnet um 2,0% zu. Die Zahl der zum Verkauf angebotenen Häuser und Wohnungen kletterte um 7,3%. Beide Werte lagen oberhalb der Markterwartungen.

Viele Experten rechnen mit weiter steigenden Verkaufszahlen. Nancy Vanden Houten, Volkswirtin bei Oxford Economics, meint, dass eine „starke Nachfrage und niedrige Zinsen den Markt weiter stützen werden“, das Angebot trotz der Zahlen vom Juli aber insgesamt relativ knapp bleiben werde. NAR-Chefökonom Lawrence Yun sagte, dass aus diesem Grund die Preise zwar während der kommenden Monate nicht sinken würden. Gleichwohl könnte die Tatsache, dass Immobilien wieder zum Verkauf angeboten werden, längerfristig „dafür sorgen, dass die Preise, die im Vorjahresvergleich um 17,8% geklettert waren, wieder abflachen“.

Weitere Signale für einen Aufschwung lieferte der Index der Federal Reserve Bank von Chicago, der die Wirtschaftsaktivität auf nationaler Ebene erfasst. Der Index, der sich aus 85 Unterindikatoren zusammensetzt, stieg im Juli von minus 0,01 auf 0,53 Punkte und deutet nach der leichten Kontraktion im Juni wieder auf beschleunigtes Wachstum hin. Positive Beiträge leisteten neben dem verarbeitenden Gewerbe das Stellenwachstum und der Rückgang der Arbeitslosenquote.