US-Einzelhandel legt kräftig zu
scd New York – Weder eine Anhebung der Steuern noch gestiegene Benzinpreise können die US-Verbraucher derzeit vom Konsum abbringen. Die US-Einzelhandelsverkäufe sprangen im Februar um 1,1 % nach oben. Selbst ohne das überdurchschnittliche Plus im Autoverkauf lag der saisonbereinigte Anstieg noch bei 1,0 %. US-Ökonomen hatten sich laut Thomson Reuters im Schnitt auf nur ein halbes Prozent mehr eingestellt.Die Einzelhandels- und Restaurantausgaben stehen für 30 % der US-Konsumentenausgaben. Letztere wiederum stehen für zwei Drittel der US-Wirtschaft. Insofern gilt der Einzelhandelsumsatz als wichtiger Hinweis auf die Entwicklung der Konjunktur. “Es ist eine verwunderliche, aber durchaus willkommene Entwicklung, dass die Verbraucher die massive Belastung des Einkommens durch höhere Steuern offenbar mit einem Schulterzucken abtun und weiter Geld ausgeben, als ob nichts gewesen wäre”, sagte J.P.-Morgan-Volkswirt Michael Feroli dem “Wall Street Journal”.Ein wesentlicher Faktor des Ausgabenanstiegs waren aber auch die höheren Benzinpreise selbst, die im Februar um 5 % zulegten und denen die US-Konsumenten mangels Fortbewegungsalternativen kaum ausweichen konnten.Ein Grund, warum die Handelserlöse von den Experten niedriger als üblich erwartet wurden, war ein verspäteter Start in die Steuerrückzahlungsperiode. Joseph LaVorgna, US-Chefökonom der Deutschen Bank, hatte deswegen gar gefürchtet, dass selbst seine Erwartung, die unter dem Konsens lag, möglicherweise zu hoch angesetzt sei.