US-Häusermarkt bleibt Sorgenkind

Frühindikatoren legen erneut zu - PMI gibt leicht nach

US-Häusermarkt bleibt Sorgenkind

det Washington – Trotz weiter moderaten Wachstums in den USA könnte der Häusermarkt während der kommenden Monate zur Achillesferse der weltgrößten Volkswirtschaft werden. In nur leicht schwächerer Verfassung präsentiert sich hingegen das produzierende Gewerbe. Auch deuten die jüngsten Eckdaten auf eine fortgesetzte Erholung am US-Arbeitsmarkt hin.Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, stieg der Sammelindex der Frühindikatoren im September um 0,8 % auf 104,4 Punkte. Im August war ein Plus von 1,1 % gemessen worden. Während die meisten Unterindikatoren zulegten, könnte die nur langsame Erholung am Immobilienmarkt nach Darstellung des Instituts die konjunkturelle Erholung ein wenig bremsen. “Zwar spiegeln die Schwankungen an den Finanzmärkten einerseits die globalen Unruhen wider”, sagte Chefvolkswirt Kenneth Goldstein. Andererseits stelle die kurzfristige Marktvolatilität aber “ein geringeres Risiko dar als die nur schwache Erholung am Immobilienmarkt”. Auf eine leichte Abschwächung am Häusermarkt hatten zuletzt nur geringfügige Preissteigerungen und die nur geringe Nachfrage nach Hypothekendarlehen hingedeutet, die nicht zur Refinanzierung, sondern zur Eigenheimbeschaffung beantragt werden.Am Donnerstag sorgte dann die Federal Housing Finance Agency (FHFA) wieder für einen Lichtblick. Laut FHFA, der Aufsichtsbehörde für die staatlichen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac, stiegen die Häuserpreise im August gegenüber dem Vormonat um 0,5 %. Die Preissteigerung für Juli wurde von 0,1 auf 0,2 % nach oben korrigiert. Im Jahresvergleich verteuerten sich Immobilien um 4,8 %. Laut FHFA liegt die jährliche Steigerungsrate aber um 5,8 Prozentpunkte unter dem Spitzenwert, der im April 2007 erreicht worden war. Erfasst werden von der Statistik Immobilien, die mit Darlehen finanziert wurden, die Fannie Mae und Freddie Mac entweder garantieren oder von andern Kreditgebern erworben haben.Trotz einer kurzfristigen Abschwächung werden die Aussichten fürs produzierende Gewerbe weiter positiv eingeschätzt. So gab der Markit PMI fürs verarbeitende Gewerbe im laufenden Monat gegenüber September von 57,5 auf 56,2 Punkte nach. Unter anderem meldeten Unternehmen geringeres Wachstum, weniger Neuaufträge und für den Export den schwächsten Monat seit Juli. Die positive Arbeitsmarktkomponente hingegen deutet auf einen weiteren Anstieg der Neueinstellungen hin. Der Gesamtwert liegt nach wie vor deutlich über der Marke von 50 Zählern und signalisiert somit eine fortgesetzte, wenn auch etwas moderatere Expansion. Optimistisch stimmen auch aktuelle Arbeitsmarktdaten. Zwar stieg die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosengeld vergangene Woche um 17 000 auf 283 000. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt fiel aber um 3 000 und erreichte mit 281 000 den niedrigsten Stand seit 14 Jahren.