US-Inflationsrate steigt im März

Fed wird nach Ansicht von Analysten aber an der Zinspause festhalten

US-Inflationsrate steigt im März

det Washington – Trotz des relativ deutlichen Anstiegs der US-Verbraucherpreise im März hat die Notenbank nach Ansicht der meisten Ökonomen keine Veranlassung, die geplante Verlangsamung weiterer Zinserhöhungen zu überdenken. Schließlich verharrt die Jahresrate weiterhin auf einem angemessenen Niveau. Auch trug in der Berichtsperiode der deutliche Anstieg der traditionell schwankungsanfälligen Energiepreise einen überproportionalen Anteil zu der höheren Teuerungsrate bei.Wie das Arbeitsministerium berichtete, verteuerten sich Konsumgüter im März gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,4 %. Ein so deutlicher Anstieg war zuletzt im Januar vergangenen Jahres gemessen worden. Im Februar 2019 waren die Preise um 0,2 % gestiegen.Energiepreise kletterten um 3,5 % und machten deutlich mehr als die Hälfte der gesamten Zunahme aus. Preissteigerungen wurden auch bei Lebensmitteln und im Gesundheitswesen erfasst. Höher waren im Berichtsmonat auch Wohnkosten sowie die Preise für Neuwagen. Bekleidung hingegen verbilligte sich so deutlich wie zuletzt vor 70 Jahren.Im Jahresvergleich zogen die Verbraucherpreise um 1,9 % an, deutlich stärker als das im Februar gemessene Plus von 1,5 %. Erwartet hatten Bankvolkswirte im Monatsvergleich eine Zunahme um 0,3 % und eine Jahresrate von 1,8 %.Die Kernrate, bei der Energie- und Lebensmittelpreise keine Berücksichtigung finden, zog im Vergleich zum vorangegangenen Monat um 0,1 % und gegenüber März 2018 um 2,0 % an. Obwohl die Fed ihr Augenmerk vor allem auf den PCE-Preisindex richtet, halten Experten die Tatsache, dass sich auch der Consumer Price Index in der Nähe des Inflationsziels von 2 % bewegt, für ein ermutigendes Zeichen von stabiler Inflation. “Die Preise sind weder so deutlich gestiegen, dass die Fed ihre Zinspause in Frage stellen muss, noch sind sie so niedrig, dass die Währungshüter an eine Lockerung denken sollten”, sagt Leslie Preston, Ökonomin bei TD Bank.Auf Stabilität deutet auch der jüngste Bericht der Federal Reserve Bank von Atlanta hin. Demnach rechnen in der Region befragte Unternehmen im April wie auch im Vormonat mit einer Inflationsrate von 1,9 %. Im Jahresvergleich stiegen die Stückkosten der Firmen etwas stärker, nämlich um 2,1 %.Die Inflationsdebatte hat während der vergangenen Wochen dadurch an Brisanz gewonnen, dass Präsident Trump mit Stephen Moore und Herman Cain zwei Berater für den Vorstand der US-Notenbank nominiert hat, von denen erwartet wird, dass sie für niedrigere Zinsen eintreten werden. Deren Notwendigkeit betont auch Lawrence Kudlow, Direktor des National Economic Council im Weißen Haus. “Die Fed hat es bereits übertrieben, Inflation ist keine in Sicht”, sagte er in einem Interview.