US-Jobmarkt steht weiter unter Dampf

Shutdown hatte im Januar kaum Auswirkungen - Arbeitslosenquote steigt - Industrie expandiert weiter

US-Jobmarkt steht weiter unter Dampf

det Washington – Der US-Arbeitsmarkt bleibt weiter in robuster Verfassung und scheint unbeschadet den fünf Wochen langen Verwaltungsstillstand überstanden zu haben. Zwar stiegen im Januar sowohl die Arbeitslosenquote als auch die Zahl der Erwerbslosen. Dennoch wurden nach Angaben des Arbeitsministeriums deutlich mehr neue Stellen geschaffen, als Volkswirte vorausgesagt hatten. Steigende Löhne liefern indes ein weiteres Signal für leicht zunehmenden Inflationsdruck.Ungeachtet des Verwaltungsstillstands stellten Arbeitgeber im Januar 304 000 neue Mitarbeiter ein und übertrafen somit deutlich die Markterwartungen, die bei etwa 174 000 gelegen hatten. Die Arbeitslosenquote zog von 3,9 % auf 4,0 % an. Grund hierfür waren die zusätzlichen 241 000 Erwerbslosen. Sie drückten die Zahl der Arbeitslosen auf 6,5 Millionen nach oben.Kaum verändert war die Beteiligungsquote, die mit 63,2 % aber um 0,5 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau. Als unangenehme Überraschung in dem Bericht heben Analysten lediglich die deutliche Korrektur der neuen Jobs im Dezember hervor. Diese lagen bei 222 000 und nicht den zunächst gemeldeten 312 000 Neueinstellungen. Die Zahlen für November korrigierte das Ministerium um 20 000 auf 196 000 nach oben.Der größte Anteil der neuen Jobs entfiel auf das Gastgewerbe, wo es zu 74 000 Neueinstellungen kam. Ein Plus von 52 000 wurde trotz des Winterwetters in der Bauindustrie erfasst. Positiv Beiträge leisteten auch der Gesundheitssektor, Fachdienstleister und in deutlich geringerem Umfang das verarbeitende Gewerbe sowie der Bergbau. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen im Monatsvergleich um 0,1 % und gegenüber Januar 2018 um 3,2 %.Ökonomen bewerten den Bericht insgesamt positiv und gehen davon aus, dass die jüngsten Zahlen keinen Einfluss auf die zuletzt signalisierte Kursanpassung bei der US-Notenbank haben werden, die streng datenabhängig plant, bei den Zinserhöhungen zumindest vorläufig eine Pause einzulegen. Nach Ansicht von Mark Zandi, Chefvolkswirt bei Moody’s Analytics, spiegeln sich in dem Bericht eine insgesamt gesunde Wirtschaft sowie anhaltende Zuversicht bei Arbeitgebern wider. Wie der Ökonom glaubt, hätten Politiker mit dem Shutdown “den Bogen beinahe überspannt, haben dies aber gerade noch vermeiden können”. Folglich blieben Unternehmen ungeachtet der Pattsituation so optimistisch, dass sie auch weiterhin neue Mitarbeiter beschäftigen.Ungeachtet des Shutdown expandierte im Januar nach Darstellung des Informationsdienstleisters IHS Markit in den USA auch das verarbeitende Gewerbe. Der einschlägige Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg von 53,8 im Dezember auf 54,9 Punkte. Demnach kletterte die Produktion so deutlich wie zuletzt im September. Auch wurde bei Neuaufträgen eine kräftige Beschleunigung gemessen. ISM Index legt zuDer ISM Index für das verarbeitende Gewerbe legte im Januar um 2,3 Punkte auf 56,6 % zu. Sowohl die Bestellungen als auch die Produktionskomponente stiegen deutlich. Eine Einbuße meldete das ISM bei dem Unterindikator für den Arbeitsmarkt. Nach Darstellung von Tim Fiore, beim ISM für die Befragung der Unternehmen zuständig, beruhten deren Aussagen “auf zunehmender wirtschaftlicher Stärke, die von kräftiger Nachfrage und Produktionssteigerungen gestützt wird”. Das US-Handelsministerium meldete für November einen Anstieg der Bauausgaben um 0,8 %. Gegenüber dem Vergleichsmonat 2017 zog die Zahl um 3,4 % an.