US-Konsum steigt munter weiter

Bereits vier Monate in Folge höhere persönliche Ausgaben - Persönliche Einkünfte ziehen kräftiger an

US-Konsum steigt munter weiter

Die US-Verbraucher haben ihre Konsumlaune auch im Juli nicht verloren. Die privaten Ausgaben sind bereits den vierten Monat in Folge gestiegen. Der Anstieg um 0,3 % zum Vormonat entsprach in etwa den Erwartungen. Zugleich stiegen die persönlichen Einkünfte sogar um 0,4 % und damit wieder kräftiger als im Juni.scd New York – Angesichts zurückhaltender Investitionen der amerikanischen Unternehmen haben die US-Konsumenten im zweiten Quartal das bescheidene Wachstum von 1,1 % getragen. Neue Daten zu den privaten Ausgaben und Einkünften im Juli deuten darauf hin, dass die Verbraucher das Wachstum auch im dritten Quartal treiben werden. Die solide Lage am Arbeitsmarkt bescherte der US-Wirtschaft im Juli bereits den vierten Monat in Folge mit steigenden Konsumausgaben. Inflationsbereinigt kletterten die Ausgaben zum Juni um 0,3 %, wie das Wirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Gestützt wird das Ausgabenwachstum dabei erstmals in den vergangenen vier Monaten von einem stärkeren Wachstum der Einkünfte, die inflationsbereinigt um 0,4 % zulegten.Damit wird die Erwartung gestützt, dass die US-Wirtschaft im dritten Quartal wieder etwas kräftiger wächst, nachdem sie im ersten Halbjahr nicht einmal um 1 % zulegen konnte. Allerdings hatten die persönlichen Ausgaben im zweiten Quartal verglichen mit der Vorjahresperiode um satte 4,4 % angezogen. Für das laufende dritte Quartal rechnen die meisten Ökonomen nicht damit, dass sich dies wiederholen lässt. Ian Sheperdson von Pantheon Macroeconomics erwartet etwa nur rund 3 % Wachstum. Somit müssen andere Faktoren besser ausfallen als noch in den Monaten April bis Juni, soll die US-Wirtschaft wie erhofft kräftiger zulegen.Einige Indikatoren deuten darauf hin, dass dies gelingen könnte. So sind die Bestellungen langlebiger Wirtschaftsgüter unter Ausschluss von Flugzeugen und Autos um 1,5 % gestiegen, fast viermal so kräftig wie erwartet. Im Juni waren diese noch zurückgegangen. US-Ökonomen hoffen auf einen Anstieg der Unternehmensinvestitionen. Zwar steht der Konsum für zwei Drittel der US-Wirtschaft. Zuletzt hatte aber die Zurückhaltung der US-Unternehmen das Wachstum gebremst. Inflationsziel außer SichtDie Teuerungsrate bleibt derweil auf niedrigem Niveau. Verglichen zum Vormonat blieb der Deflator der persönlichen Konsumausgaben (PCE) annualisiert unverändert. In den vorangegangenen Monaten waren die Preise noch gestiegen. Verglichen mit dem Vorjahresmonat bewegt sich die Teuerungsrate weiter nach unten. Betrug sie im Mai noch 1 % und im Juni 0,9 %, ist sie mittlerweile auf 0,8 % abgesackt – den niedrigsten Wert seit März. Rechnet man für die Kernrate die volatilen Lebensmittel- und Benzinpreise heraus, betrug die Teuerung im Juli wie schon in den vier vorangegangenen Monaten 1,6 %. Das Inflationsziel von 2,0 % wurde zuletzt vor mehr als vier Jahren – kurzzeitig – erreicht.