US-Notenbanker erteilt Trump Absage

Bullard sieht vorerst keine Fed-Rolle im Streit mit China - Zinssenkung möglich

US-Notenbanker erteilt Trump Absage

ms Amsterdam – US-Notenbanker James Bullard hat Forderungen von US-Präsident Donald Trump eine Absage erteilt, die Fed solle der Regierung in den wirtschaftlichen Auseinandersetzungen mit China jetzt zur Seite springen. “Ich möchte nicht handeln und zwei Tage später gibt es ein Handelsabkommen”, sagt Bullard, Präsident der regionalen Fed St. Louis, im Interview der Börsen-Zeitung: “Wir reagieren sicherlich nicht auf jede Entwicklung – so wie wir nicht auf einen einzigen wirtschaftlichen Datenpunkt reagieren.”Trump hatte nach der jüngsten Eskalation des Handelsstreits gefordert, die Fed solle gleichziehen mit dem, was Chinas Zentralbank aus seiner Sicht tun werde – nämlich die inländische Wirtschaft durch eine geldpolitische Lockerung zu stützen. Laut Bullard könne sich die Lage indes ändern, wenn es zum Beispiel sechs Monate hohe Zölle gebe und keine Aussicht auf eine Einigung.Trotz des zugespitzten Handelsstreits ist Bullard aktuell sehr zuversichtlich für die US-Wirtschaft. Das Wachstum könne 2019 sogar stärker sein als gedacht. Mehr noch: “Der Aufschwung kann noch deutlich weiter gehen, wenn wir unsere Karten richtig spielen”, so Bullard. Trotzdem ist er bereit, künftig eine Leitzinssenkung zu erwägen, weil die Inflation und die Inflationserwartungen zu niedrig seien. Eine Zinssenkung könne “den Märkten signalisieren, dass wir es ernst meinen mit dem Erreichen unseres Inflationsziels im Durchschnitt über einen längeren Zeitraum”. – Interview Seite 7