US-Notenbanker heizen Zinsspekulationen an
Reuters/ba Frankfurt – Einen Tag vor der mit Spannung erwarteten Rede von Fed-Chefin Janet Yellen in Jackson Hole am heutigen Freitag haben sich zwei Top-US-Notenbanker für eine baldige Zinserhöhung ausgesprochen. Dank Fortschritten bei der Inflation und am Arbeitsmarkt sei es an der Zeit, die Leitzinsen anzuheben, sagte die Präsidentin des Fed-Ablegers von Kansas City, Esther George, gestern in Fernsehinterviews. “Das bedeutet nicht, das es schnell gehen muss”, sagte George dem Sender CNBC. Sie sei für eine behutsame Anhebung. Aus Sicht des Chefs der Fed von Dallas, Robert Kaplan, sollte die Fed in “nicht allzu ferner Zukunft” zu einem weiteren Zinsschritt in der Lage sein.Gestern veröffentlichte Konjunkturdaten deuten ebenfalls auf einen günstigen Konjunkturverlauf im Juli hin und beflügeln damit die Hoffnungen, dass die Fed die Zinsen bald erneut anhebt. So hat die US-Industrie im Juli überraschend viele Aufträge an Land gezogen. Die Bestellungen für langlebige Güter – vom Toaster bis zum Flugzeug – stiegen um 4,4 % zum Vormonat, wie das Handelsministerium in Washington mitteilte. Allerdings wurde der Vormonatswert um 0,3 auf – 4,2 % abwärtsrevidiert. Ökonomen hatten lediglich einen Anstieg von 3,3 % erwartet. Ursächlich waren wie schon in den vergangenen Monaten die Bestellungen von Transportgütern, die im Monatsvergleich um 10,5 % zulegten. Positiv wertet BayernLB-Ökonomin Christiane von Berg, dass das Bestellplus in nahezu allen Branchen des verarbeitenden Gewerbes zu sehen ist.Auch vom Arbeitsmarkt gab es positive Signale. So ging die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche um 1 000 auf 261 000 zurück, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Volkswirte hatten mit 265 000 Anträgen gerechnet.Eine weitere Zinserhöhung hat in der US-Notenbank Fed zuletzt immer mehr Anhänger gefunden. Gestern begann im amerikanischen Jackson Hole das von der Kansas-Fed ausgerichtete jährliche Zentralbankertreffen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Yellens Rede heute.