US-Wirtschaft in starker Verfassung

Industrie expandiert weiter - Arbeitsmarkt dürfte weiteren Schwung liefern

US-Wirtschaft in starker Verfassung

det Washington – Gestützt vom anhaltenden Aufschwung in der Industrie und am Arbeitsmarkt scheint die US-Konjunktur weiter an Fahrt zu gewinnen. Zwar berichten einige Unternehmen, dass die von Präsident Donald Trump angeordneten Stahl- und Aluminiumzölle in einigen Branchen zu Panikkäufen geführt und die Verkaufszahlen vorübergehend aufgebläht haben könnten. Wie aus den beiden wichtigsten Sammelindizes für die Industrie hervorgeht, erholt sich die Wirtschaft aber auf breiter Front. Zudem wird im März mit einer weiterhin relativ hohen Zahl an Neueinstellungen und einer Arbeitslosenquote gerechnet, die sich erneut um die Marke von 4 % bewegen dürfte.Die Bauausgaben legten laut Handelsministerium im Februar nur um 0,1 % zu und blieben unter den Erwartungen der Volkswirte, die eine Zunahme um 0,5 % vorausgesagt hatten. Positiv wird dennoch hervorgehoben, dass die Ausgaben gegenüber dem Vergleichsmonat 2017 um 3,0 % kletterten und während der ersten beiden Monate des laufenden Jahres um 4,4 % über dem Niveau von Januar und Februar 2017 lagen. Ein allgemeinerer Trend lässt sich aus den Berichten des Forschungsinstituts Markit und des Institute for Supply Management (ISM) ablesen. Markits PMI-Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe zog im vergangenen Monat von 55,3 auf 55,6 Punkte an und erreichte damit den höchsten Stand seit März 2015. Gestützt wurde der Anstieg von höherem Output sowie neuen Bestellungen. Preisauftrieb steigtAuffallend war der deutlich zunehmende Preisdruck. Die Inflationskomponente des Markit-PMI-Berichts zog so deutlich an wie zuletzt im November 2012. Der ISM-Index gab im vergangenen Monat zwar um 1,5 Prozentpunkte auf 59,3 % nach. Rückgänge wurden bei den wichtigsten Unterindikatoren gemessen, sowohl der Produktions- als auch der Arbeitsmarktkomponente und den Neuaufträgen. Volkswirte erinnern aber daran, dass der Index nach wie vor deutlich über der Schwelle von 50 Punkten liegt, was eine Expansion in Industrie signalisiert. Folglich könnte die Wirtschaft im ersten Quartal auch etwas stärker gewachsen sein, als bisher angenommen wurde. Im ersten Quartal 2017 hatte das annualisierte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um nur 1,2 % zugelegt.Im weiteren Wochenverlauf werden Experten ihr Augenmerk auf die Entwicklung am Arbeitsmarkt richten. Am Mittwoch wird der Arbeitsmarktdienstleister Automatic Data Processing (ADP) über Neueinstellungen im Privatsektor im März berichten. Ausgegangen wird von einer geringeren Zahl an neu geschaffenen Jobs als zuvor. Im Februar hatten private Unternehmen 235 000 neue Mitarbeiter eingestellt. Allein aus saisonalen Gründen rechnen Bankvolkswirte für den abgelaufenen Monat mit einem Rückgang auf etwa 185 000.Dennoch bleibt der allgemeine Optimismus über die Situation am Arbeitsmarkt ungebrochen. Wenn die Regierung am Freitag den entsprechenden Bericht für März veröffentlicht, dürfte die Zahl der Neueinstellungen relativ deutlich hinter dem Wert von 313 000 zurückbleiben, der im vorangegangenen Monat ermittelt worden war. Gleichwohl könnte die Arbeitslosenquote nach Ansicht von Ökonomen von 4,1 auf 4,0 % oder sogar weiter zurückgehen. Dies wird ebenso wie der wachsende Preisschub in der Industrie die Aufmerksamkeit der Notenbank finden. Schließlich hatten die Löhne während der vergangenen zwölf Monate um 2,6 % angezogen, und diese Steigerungsrate dürfte im neuen Arbeitsmarktbericht sogar noch höher ausfallen.