USA halten länger an Anti-Dumping-Zöllen fest

EU vor Modernisierung ihrer Handelsinstrumente

USA halten länger an Anti-Dumping-Zöllen fest

fed Brüssel – Die Vereinigten Staaten halten an Strafzöllen gegen ausländische Exporte wegen ungerechtfertigter Subventionen oder Dumping gewöhnlich deutlich länger fest als die EU. “Die Amerikaner verlängern 60 bis 70 % aller einmal beschlossenen Maßnahmen bei den vorgeschriebenen Überprüfungen nach fünf Jahren, die EU bestätigt nur 25 bis 33 %”, berichten Experten. Deshalb sei der bloße Blick auf die neu eröffneten Fälle, bei denen auf Instrumente der Handelspolitik zum Schutz der heimischen Wirtschaft gesetzt werde, irreführend.EU-Beamte unterstreichen zudem, dass die Zahl der Anti-Dumping- und Antisubventionsverfahren in der Finanzkrise nicht gestiegen sei. Zwischen 1996 und 2008 wurden von der EU jährlich im Schnitt 36 Fälle eröffnet und 36 überprüft. In den Jahren nach 2009 waren es indes nur noch 20 neue per annum und 31 Überprüfungen.EU-Kommissar Karel de Gucht will Ende des Jahres Vorschläge zur Modernisierung der Verteidigungsinstrumente vorlegen. Dabei dürfte es unter anderem um eine Beschleunigung des Verfahrens gehen. Derzeit werden selbst vorläufige Maßnahmen erst nach neun Monaten erlassen. Einschließlich der Zeit, die vor der Antragstellung einer Branche vergeht, seien die Firmen also oft mehr als zwei Jahren unfairer Konkurrenz ausgesetzt, heißt es.