USA und China setzen neue Zölle in Kraft

Aufschläge auf Güter im Wert von 16 Mrd. Dollar

USA und China setzen neue Zölle in Kraft

Reuters Peking/Washington – Die USA und China lassen ihren Handelsstreit immer weiter eskalieren. Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt verhängten am Donnerstag neue Sonderzölle von 25 % auf Waren des anderen Landes im Volumen von je 16 Mrd. Dollar. In den USA werden damit Abgaben vor allem fällig für Halbleiter, Chemikalien, Plastik, Motorräder und Elektroroller aus der Volksrepublik, in China für Benzin, Autos, Stahl und Medizintechnik aus den USA. Die neue Zollrunde fällt mitten in die ersten Handelsgespräche beider Seiten seit Monaten. Doch US-Präsident Donald Trump hatte schon im Vorfeld gesagt, dass dabei wohl nicht viel herauskommen werde. Er will, dass China mehr aus den USA importiert, und wirft dem Land zudem unfaire Handelspraktiken sowie Diebstahl geistigen Eigentums vor.Die USA hatten die jetzt in Kraft gesetzten Zölle bereits vor einiger Zeit angekündigt und wollten sie nur dann nicht wirksam werden lassen, wenn es bis zum 23. August eine Einigung in dem Streit geben sollte. Das Handelsministerium in Peking kritisierte das Vorgehen scharf und beschuldigte Trumps Regierung der Starrsinnigkeit. Ihre eigenen Gegenmaßnahmen hatten die Chinesen bereits vorbereitet und setzten sie am Donnerstag unmittelbar in Kraft, als die neuen US-Zölle wirksam wurden. Weitere Zölle sind zudem in Vorbereitung.Trump hat damit gedroht, praktisch sämtliche China-Einfuhren in die USA im Volumen von mehr als 500 Mrd. Dollar mit Abgaben zu belegen. In diesem Umfang importiert die Volksrepublik gar keine Güter aus den USA, so dass Beobachter andere Formen der Vergeltung für möglich halten. So könnte die Pekinger Regierung US- Unternehmen in China stärker an die Kandare nehmen oder die Landeswährung Yuan weiter abwerten lassen, um heimische Exporteure zu stärken. USA geben sich siegessicherDoch US-Handelsminister Wilbur Ross zeigte sich siegessicher. Zwar werde China nicht so leicht aufgeben und in einem gewissen Rahmen zurückschlagen, sagte er auf CNBC. “Am Ende des Tages haben wir viel mehr Patronen als sie. Und sie wissen das. Wir haben eine viel stärkere Wirtschaft als sie. Und das wissen sie auch.” Damit scheint Trumps Kabinett davon auszugehen, dass die USA mit ihrer wirtschaftlichen Übermacht China durch das Ausbremsen der Konjunktur und der Börsen in die Knie zwingen können.