Verbraucherpreise in China ziehen kräftig an

Schwächere Wachstumsprognose erwartet

Verbraucherpreise in China ziehen kräftig an

nh Schanghai – Chinas neue Preisdaten für September bestätigen den laufenden Trend anziehender Verbraucherpreise bei gleichzeitiger Entschleunigung des Produzentenpreisauftriebs. Die Kombination ist der Reflex einer deutlichen Verteuerung bei Lebensmitteln bei einer Abschwächung der Binnennachfrage in einer beginnenden Abkühlungsphase der Wirtschaft, die nach Einschätzung der Analysten im dritten Quartal an Wachstumstempo eingebüßt haben dürfte.Nach Angaben des chinesischen Statistikbüros sind die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,5 % geklettert. Im August hatte die Rate noch 2,3 % betragen. Der Anstieg geht in erster Linie auf die Entwicklung der chinesischen Lebensmittelpreise zurück, die auch in den kommenden Monaten weiter nach oben zeigen dürfte. Dabei spielt eine Verknappung des Angebots bei Agrarprodukten nach einer Reihe von Überschwemmungskatastrophen eine Rolle. Der seit Jahresmitte zu beobachtende deutliche Rückgang des Erzeugerpreisanstiegs gilt derweil als ein Warnsignal für eine schwächere Binnennachfrage und Abkühlung der Wirtschaft. Zuletzt erreichte der Produzentenpreisanstieg 3,6 % nach 4,1 % im August.Zwar gibt es die latente Befürchtung, dass der Handelskrieg zwischen China und den USA in den kommenden Monaten zu einer verschärften importierten Inflation führen könnte, allerdings sehen Experten im Falle Chinas die Auswirkungen als eher gering an. Gegenwärtig laufen die Prognosen für das Gesamtjahr auf einen Verbraucherpreisanstieg von etwa 2 % hinaus, der damit noch deutlich unter dem jährlichen Inflationsziel bei 3 % bleiben dürfte. Auch insgesamt rechnen die Experten mit einer Abschwächung der Konjunktur. Am Freitag wird das Statistikbüro über die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im dritten Quartal berichten. Dabei läuft die Konsensschätzung der Analysten auf einen BIP-Anstieg gegenüber der Vorjahresperiode von 6,6 % hinaus. Damit hätte sich Chinas Wachstumsrate weiter verringert.