Verwirrung um Prognose für Corona-Impfstoff

Steigende Infektionszahlen in Deutschland

Verwirrung um Prognose für Corona-Impfstoff

BZ Berlin – Dem Robert-Koch-Institut (RKI) ist am Mittwoch eine Panne unterlaufen. In einer vermeintlich neuen Veröffentlichung hatte es sich vorsichtig optimistisch zu den Aussichten auf einen Impfstoff gegen das Coronavirus geäußert – und das veröffentlichte Papier kurz darauf wieder zurückgezogen. Das Strategiepapier sei versehentlich auf die Homepage gestellt worden. “Vorläufige Prognosen lassen die Verfügbarkeit eines Impfstoffs (gegebenenfalls mehrerer) bis Herbst 2020 möglich erscheinen”, hieß es darin. Bei der Veröffentlichung sei ein “sehr ärgerlicher Fehler” unterlaufen, wurde gestern eine Sprecherin zitiert. Inzwischen rechne das Robert-Koch-Institut nicht mehr damit, dass es noch in diesem Jahr einen Impfstoff geben werde.Am Dienstag hatte der russische Präsident Wladimir Putin verkündet, dass Russland den weltweit ersten Impfstoff zur Verwendung freigegeben habe und hoffe, mit der Massenimpfung beginnen zu können, noch bevor die klinischen Tests abgeschlossen sind.Zu den deutschen Unternehmen, die am Wettlauf um einen Wirkstoff teilnehmen, zählt Curevac, das nach einer Beteiligung des Bundes einen Börsengang in den USA angekündigt hat. Das Beispiel lege die mangelnde Attraktivität des Finanzplatzes Deutschland für solche Börsengänge schonungslos offen, beklagte das Deutsche Aktieninstitut und forderte die Politik auf, die Rahmenbedingungen zu verbessern.Der ungebrochene Trend zu höheren Infektionszahlen quer durch das Land beunruhigt die Bundesregierung. “Das ist ohne Zweifel besorgniserregend, und das ist auch etwas, wo wir sehr, sehr wachsam sein müssen”, erklärte Gesundheitsminister Jens Spahn. Die Gesundheitsämter hatten am Mittwoch 1 226 neue Ansteckungen in den zurückliegenden 24 Stunden gemeldet.