Volkswirte sagen erneut schwieriges Jahr voraus
ba Frankfurt – Die konjunkturelle Schwächephase in Deutschland dürfte sich auch 2020 fortsetzen, die Hoffnungen auf eine schnelle Überwindung eines bloßen konjunkturellen Dämpfers sinken. Das signalisiert das aktuelle Konjunkturtableau der Börsen-Zeitung. Erneut zeigen sich die Experten pessimistischer, viele von ihnen haben ihre Prognosen nochmals gesenkt. Die Experten rechnen nun für 2020 mit einem Wachstum von 0,7 %, in der vorherigen Veröffentlichung waren es noch 0,8 %. Die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für das Konjunkturtableau erfasste Medianprognose markiert damit eine relativ niedrige Wachstumsrate. Optimistischer zeigen sich beispielsweise noch die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute, die in ihrer Gemeinschaftsprognose ein Plus von 1,1 % veranschlagen (siehe Grafik).Ausschlaggebend für die leichte Abwärtsrevision der Voraussagen im Konjunkturtableau für 2020 sind niedrigere Prognosen für den privaten Konsum, die privaten Investitionen und die Exporte. Auch der Staat wird im kommenden Jahr wohl nicht mehr so viel Geld in die Hand nehmen.Auch die Wirtschaftsweisen korrigieren ihren Ausblick nach unten. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, der am heutigen Mittwoch sein Gutachten der Bundesregierung übergibt, rechnet Medienberichten zufolge im kommenden Jahr nur noch mit einem Wachstum von 0,9 %. Im März hatte das Gremium noch ein Plus von 1,7 % prognostiziert. Für das laufende Jahr erwarten die Wirtschaftsweisen nur mehr ein Wirtschaftswachstum von 0,5 %, im März waren es noch 0,8 % gewesen.Allerdings halten sie den Abschwung nur für vorübergehend. “Von einer breiten und tiefergehenden Rezession” sei nicht auszugehen, zitiert die “Frankfurter Allgemeine” aus dem Gutachten. Nach Meinung der Wirtschaftsweisen sollte der Staat nicht an der Schuldenbremse rütteln. Die schwarze Null hingegen stellen sie in Frage – ein Festhalten an einem ausgeglichenen Haushalt berge die Gefahr, den Abschwung noch zu verstärken. – Nebenstehender Kommentar Bericht Seite 5