Die Staaten Europas wollen mehr Verantwortung für die Unterstützung der Ukraine übernehmen, um mögliche Lücken zu schließen, die durch einen Rückzug der USA entstehen würden. Das schließt ein, dass die europäischen Länder erheblich mehr Geld für Verteidigung und Rüstung auszugeben bereit sind. „Wir müssen Europa dringend aufrüsten“, erklärte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen nach einem Sondertreffen in London mit Regierungschefs aus mehreren Ländern der EU sowie anderen Staaten wie Großbritannien und Kanada. Über die Erfordernis, nach „Jahren der Unterinvestition“ mehr zu machen, habe Einigkeit am Tisch geherrscht. „Wir müssen die Ausgaben massiv steigern“, kündigte die EU-Kommissionspräsidentin an und ergänzte, dass sie beim EU-Sondergipfel nächsten Donnerstag konkrete Vorschläge machen werde.

Ziel müsse es sein, die Ukraine in eine Lage zu versetzen, sich zu wappnen. Es müsse entsprechende Sicherheitsgarantien geben. Und die Unterstützung des Landes dürfe sich nicht nur auf militärische Resilienz beschränken, sondern auch auf wirtschaftlichen Wiederaufbau.

Der britische Premier Keir Starmer, der zum Sondertreffen eingeladen hatte, erklärte, Großbritannien werde gemeinsam mit Frankreich vorangehen und einen Plan für eine Waffenruhe ausarbeiten. Diesen Plan wollen London und Paris anschließend mit den USA besprechen. Europa, so Starmer, werde die Hauptverantwortung bei der Sicherung von einem möglichen Frieden tragen. Starmer berichtete, er habe wahrgenommen, dass eine ganze Reihe von Staaten bereit sei, sich einer „Koalition von Willigen“ anzuschließen. „Was die Koalition der Willigen angeht, so haben einige Länder heute angedeutet, dass sie Teil des Plans sein wollen, den wir entwickeln“, wird Starmer von Agenturen zitiert. Er überlasse es den nationalen Regierungschefs, selbst zu erklären, wie genau sie diesen Beitrag leisten wollten.