Warum immer mehr Demokraten Joe Biden zum Verzicht drängen
US-Präsidentschaftswahlen
Warum viele Demokraten Biden zum Verzicht drängen
scd Frankfurt
Umfragen sind keine Wahlergebnisse. Und in den vier Monaten bis zur US-Präsidentschaftswahl kann sich auch noch viel ändern. Doch betrachtet man die akute Lage, sieht es zappenduster für die Wiederwahlchancen von US-Präsident Joe Biden aus. In den sogenannten „battleground states“ – also den umkämpften Bundesstaaten, die beide Parteien gewinnen können – liegt im Durchschnitt der Umfragen laut „Realclearpolitics“ derzeit ausschließlich Ex-Präsident Donald Trump vorn. In Florida liegt der Präsident mittlerweile so weit zurück, dass der Sunshine State, der oft das Zünglein an der Waage war, gar nicht mehr als umkämpft, sondern als gesichert republikanisch gilt.
Zwar übertrifft auch der mittlerweile strafrechtlich verurteilte Trump in keinem der Staaten die 50%-Marke. Doch liegt dies daran, dass es in Umfragen immer noch viele Unentschlossene und Nichtwähler gibt. Dass der 78-Jährige in vielen Umfragen seine Wahlergebnisse von 2020 erreicht oder gar übertrifft, ist ein katastrophales Vorzeichen für Biden. Meist sind die Stimmrechtsanteile in der Wahl bei beiden Kandidaten etwas höher, weil die Unentschlossenen sich nicht einseitig für eine Partei entscheiden, sondern beiden Lagern zusätzliche Stimmen geben.
Somit zeichnet sich im Rematch von 2020 ein klarer Wahlsieg Trumps ab. Derzeit schlägt Realclearpolitics Trump basierend auf den Umfragen 312 Wahlmänner zu und damit 42 mehr, als im November nötig wären. Selbst ein Sieg in Michigan und Wisconsin, wo Bidens Rückstand am geringsten ist, würde dem Amtsinhaber nicht reichen. Er hätte immer noch 17 Wahlmänner zu wenig für ein Unentschieden. Und ein Aufwärtstrend ist ebenso wenig zu erkennen wie eine Bereitschaft Bidens, aus dem Rennen auszusteigen.