Haushaltspolitik Frankreich

Welche Steuer-Ideen Frankreichs neue Regierung hat

Frankreich könnte die unter Macron gesenkte Körperschaftsteuer für Konzerne mit einem Umsatz ab 1 Mrd. Euro vorübergehend erhöhen.

Welche Steuer-Ideen Frankreichs neue Regierung hat

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Haushaltsentwurf soll Donnerstag stehen – Kritik an Plänen

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Haushaltspolitik Frankreich

Noch sind nicht alle Details bekannt. Doch für den Haushaltsentwurf 2025 der neuen französischen Regierung hagelt es bereits im Vorfeld heftige Kritik, auch von Mitgliedern der vorigen Regierung. Der Haushalt soll das Defizit nächstes Jahr auf 5% senken. Premierminister Michel Barnier und sein Team planen deshalb, große Unternehmen und vermögende Franzosen vorübergehend für ein oder zwei Jahre stärker zu besteuern. Die Regierung soll auch überlegen, Steuern auf Strom anzuheben und eine Sonderabgabe auf Flugtickets mehr als zu verdreifachen.

Insgesamt belaufen sich die Haushaltsanstrengungen auf 60 Mrd. Euro. Davon sollen ein Drittel durch Steuererhöhungen erreicht werden, Zweidrittel durch Einsparungen. Die angedachten Steuererhöhungen sollen rund 300 Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 1 Mrd. Euro in Frankreich betreffen. Sie sollen dem Vernehmen nach übergangsweise 10% mehr Körperschaftsteuern zahlen, Konzerne mit einem Umsatz von mehr als 3 Mrd. Euro 15% mehr.

Sonderabgabe für 65.000 vermögende Haushalte angedacht

Seit dem Amtsantritt von Präsident Emmanuel Macron 2017 hatte Frankreich die Körperschaftsteuer progressiv von 33,3% auf 25% gesenkt. 2026 könnte der Aufschlag für Konzerne mit einem Umsatz von 1 Mrd. Euro halbiert werden, 2027 dann komplett abgeschafft, heißt es in Paris. Der Arbeitgeberverband Medef hat sich bereit erklärt, über Steuermaßnahmen zu diskutieren, wenn die Regierung Einsparungen anvisiert. Für vermögende Franzosen mit einem Jahreseinkommen ab 250.000 Euro brutto könnten eine Sonderabgabe beschlossen werden. 65.000 Haushalte könnten davon betroffen sein. Diese Sondersteuer könnte 2 bis 3 Mrd. Euro einbringen, die höhere Besteuerung von Unternehmen 8 Mrd. Euro. Die höhere Besteuerung der Luftfahrtindustrie dürfte erst später beschlossen werden.

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