Weltbank ist nun pessimistischer für Russland

Wachstumsprognose auf 1,4 Prozent gesenkt

Weltbank ist nun pessimistischer für Russland

est Moskau – Nachdem das russische Statistikamt vor kurzem für 2018 ein unerwartet hohes Wachstum von 2,3 % ausgewiesen und damit die Prognose von 1,6 % deutlich übertroffen hat, erinnert nun auch die Weltbank daran, sich für 2019 wieder auf bescheidenere Kennzahlen einzustellen.Konkret senkte sie die Prognose von 1,5 % auf 1,4 %, wie sie soeben bekannt gab. Grund sei der im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Ölpreis. Dazu komme, dass die Zentralbank aufgrund der wieder gestiegenen Inflation den Schlüsselzinssatz zweimal auf nunmehr 7,75 % angehoben habe. Dies zusammen mit der Mehrwertsteuererhöhung bremse die Wirtschaft 2019 zusätzlich.Russlands Wirtschaft hat durch den Ölpreisverfall und die westlichen Sanktionen ab 2014 einen schweren Dämpfer abbekommen. Nach einer zweijährigen Rezession geht es – mit bescheidenen Wachstumsraten – immerhin wieder bergauf. Das überraschend beschleunigte Wachstum von 2018 wird vor allem dem Bau von Energieobjekten, dem angekurbelten Export und der Fußballweltmeisterschaft zugeschrieben.Im Übrigen kamen auch Zweifel an den positiven Kennzahlen auf, weil diese wiederholt nach oben korrigiert worden sind, nachdem das Statistikamt dem Wirtschaftsministerium unterstellt worden war.Für 2020 und 2021 prognostiziert die Weltbank Russland ein Wirtschaftswachstum von 1,8 %. Auch russische Ökonomen und selbst die Zentralbank sehen das Wachstumspotenzial aber auf etwa 2 % beschränkt, sollte sich die russische Führung nicht zu Strukturreformen – zusätzlich zur kürzlich erfolgten Anhebung des Rentenantrittsalters – durchringen.