Welthandel abgewürgt

UN erwartet Einbruch um 27 Prozent im Frühjahr

Welthandel abgewürgt

rec Frankfurt – Die Corona-Pandemie bringt auch den internationalen Warenverkehr vielerorts zum Erliegen. Die Unterabteilung der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (Unctad) schätzt, dass der grenzüberschreitende Güterhandel zwischen April und Juni saisonbereinigt um knapp 27 % zum ersten Quartal zurückgehen wird. Zum Jahresauftakt hatte das Minus bei 3 % gelegen.Damit hat die Coronakrise den zuvor zu verspürenden leichten Aufwärtstrend im Welthandel abrupt abgewürgt. Die Welthandelsorganisation (WTO) rechnet damit, dass der internationale Warenverkehr dieses Jahr um 13 bis 32 % einbricht. Die Unctad-Ökonomen zeigen sich besorgt, dass “Dauer und Ausmaß des Abwärtstrends ungewiss sind”. Zuletzt hätten die Daten auf immer düsterere Aussichten hingedeutet.Der erstmals veröffentlichte “Nowcast” zum Welthandel ist das Ergebnis einer Kooperation von 36 Institutionen, darunter die Europäische Zentralbank (EZB). In die Berechnung fließt eine Reihe von Frühindikatoren zu Schiffsverkehr und Frachtvolumen, aber auch aus Befragungen von Firmen und Einkaufsmanagern zur Geschäfts- und Auftragslage ein. Demnach ist die globale Industrieproduktion bereits im Februar um 9 % zum Vorjahr eingebrochen. Gemessen an den geleisteten Arbeitsstunden ist die Beschäftigung weltweit um 10,5 % zurückgegangen, was laut Unctad 305 Millionen Vollzeitstellen entspricht.