EU-Kommission

Weltraumpolitik erhält in EU mehr Bedeutung

Die EU-Kommission hat den Aufbau eines neuen 6 Mrd. Euro teuren satellitengestützten Kommunikationssystems vorgeschlagen. Priorität soll auch ein neues Verkehrsmanagement im Weltraum erhalten.

Weltraumpolitik erhält in EU mehr Bedeutung

ahe Straßburg

Die EU-Kommission will der Weltraumpolitik eine größere Bedeutung zugestehen und in den kommenden Jahren unter anderem ein 6 Mrd. Euro teures neues satellitengestütztes Kommunikationssystem aufbauen. Dieses soll vor allem dem gestiegenen Bedarf an schnellem Internet und sicherer Konnektivität Rechnung tragen, aber auch die kritische Infrastruktur besser schützen. „Der Weltraum spielt für unser tägliches Leben, für das Wachstum unserer Wirtschaft, für unsere Sicherheit und für unser geopolitisches Gewicht eine immer größere Rolle“, sagte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton in Straßburg.

Die Kosten für das neue Kommunikationssystem sollen mit 2,4 Mrd. Euro zum Teil aus dem EU-Haushalt stammen. Der Rest soll den Brüsseler Plänen zufolge von den EU-Staaten, der Europäischen Weltraumagentur und aus dem Privatsektor kommen. Bis 2028 sollen die neuen Dienste voll einsatzfähig sein. Das System soll auch viele Start-ups in der EU bei technischen Innovationen unterstützen, wie es die EU-Kommission sich erhofft.

Nach Angaben von Breton werden die Investitionen das Weltraumökosystem der EU noch konkurrenzfähiger machen, da die Entwicklung einer neuen Infrastruktur eine Bruttowertschöpfung zwischen 17 und 24 Mrd. Euro sowie weitere positive Spillover-Effekte in nachgelagerten Sektoren generieren würde.

Die EU-Kommission machte sich am Dienstag zugleich auch für ein neues Weltraumverkehrsmanagement stark. Breton verwies zur Begründung auf den exponentiellen Anstieg der Satelliten in den Umlaufbahnen, die die Widerstandsfähigkeit und Sicherheit der Weltraumressourcen der EU und der Mitgliedsstaaten ernsthaft gefährdeten. Deshalb sollten die eigenen technologischen Fähigkeiten, Raumfahrzeuge und Weltraummüll zu identifizieren, gestärkt und internationale Partnerschaften aufgebaut werden, hieß es.