Weniger Euphorie auf der Insel

Britische Einkaufsmanager zeigen sich im Oktober zurückhaltend

Weniger Euphorie auf der Insel

hip London – In Großbritannien hat die Aufbruchsstimmung in der Wirtschaft im Oktober etwas an Schwung verloren. Der Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe ging von 58,7 auf 56,2 Punkte zurück – den tiefsten Stand seit Mai 2013. Damit lag der vom Finanzdatenanbieter Markit erstellte Index unter den Schätzungen von Volkswirten, die im Schnitt 58,5 erwartet hatten. Erst Zählerstände unter 50 deuten auf eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivität hin. Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson zufolge hat sich über der Insel eine “Wolke der Unsicherheit” gebildet. Nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal um 0,7 % expandiert hatte, rechnet er für das Schlussquartal mit einer Verlangsamung des Wachstums auf 0,5 %.Die Unternehmen bauten aber weiter Personal auf. Barclays-Volkswirt Fabrice Montagne zufolge gibt es erste Hinweise darauf, dass die anhaltend starken Neueinstellungen Forderungen nach höherer Bezahlung Vorschub leisteten, allerdings werde dies durch intensiven Wettbewerb gedeckelt. Den Markit-Daten zufolge sind die Preise für Güter und Dienstleistungen im Schnitt allerdings erstmals seit Juli 2012 leicht gesunken.Der zuvor bereits vorgelegte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe hatte dank der starken Inlandsnachfrage mit einem Anstieg von 51,5 auf 53,2 Punkte noch die Markterwartungen übertroffen. Ökonomen hatten im Schnitt lediglich einen Wert von 51,4 auf der Rechnung. Der Auftragseingang aus dem Ausland sank allerdings auf den tiefsten Stand seit Februar 2013. Dem folgten unerwartet schwache Werte aus dem Baugewerbe. Alles in allem gingen die Einkaufsmanagerindizes im Oktober zurück, denn das unerwartet starke verarbeitende Gewerbe konnte angesichts seiner vergleichsweise geringen Bedeutung für die Inselwirtschaft die schwächere Tendenz im Dienstleistungs- und Baugewerbe nicht wettmachen. Das Pfund sank nach Veröffentlichung der Daten auf ein Jahrestief gegen den Dollar.