Weniger offene Stellen wegen der Pandemie

Auf drei Arbeitslose kommt nur eine offene Stelle

Weniger offene Stellen wegen der Pandemie

ast Frankfurt – Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist noch lange nicht entspannt. Das belegen neue Zahlen, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag veröffentlicht hat. Diesen zufolge gab es im zweiten Quartal 2020 bundesweit 893 000 offene Stellen. Im Vergleich mit dem Vorjahresquartal sank die Zahl der offenen Stellen damit um 496 000. Auch im Vergleich mit dem ersten Quartal 2020 ist ein deutlicher Rückgang spürbar. Demnach ging die Zahl der offenen Stellen um 191 000, also 17,6 % zurück.Am stärksten fiel der Rückgang in der Industrie aus. Die Betriebe senkten die Zahl der offenen Stellen um mehr als die Hälfte auf nun noch 66 000. Bei den unternehmensnahen Dienstleistungen ging die Zahl von 367 000 auf 209 000 zurück, in den sonstigen Dienstleistungen von 367 000 auf 261 000. Nur in der öffentlichen Verwaltung und Sozialversicherung stieg die Zahl der offenen Stellen leicht von 24 000 auf 27 000.Eine Erklärung für den massiven Rückgang liefert ein Blick in die Kurzarbeitszahlen: Nie gab es mehr Kurzarbeiter in Deutschland als während der Corona-Pandemie. Zwar ging deren Zahl zuletzt deutlich zurück, allerdings nutzen nach wie vor viele Unternehmen das arbeitsmarktpolitische Instrument, um ihre Fachkräfte zu halten. “Ab dem Zeitpunkt der Anzeige von Kurzarbeit gilt jedoch für die betroffenen Organisationseinheiten bis zum Ende der Kurzarbeitergeldphase ein Einstellungsstopp”, erklärt IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. Durch den Rückgang offener Stellen und einen gleichzeitigen Anstieg der Arbeitslosigkeit liegt die Arbeitslosen-Stellen-Relation im Bundesdurchschnitt nun bei 3,1. Das bedeutet, dass auf 310 Arbeitslose im zweiten Quartal 100 Stellen kommen. Im Vorjahresquartal waren es noch 100 Stellen für 160 Arbeitslose gewesen.