WHO zeigt Verständnis
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Die Weltgesundheitsorganisation äußert Verständnis für Länder, die Testvorschriften für Reisende aus China eingeführt haben – und verlangt mehr Informationen von den chinesischen Behörden. „Wir fordern von China weiterhin schnellere, regelmäßige und verlässliche Daten über Krankenhauseinweisungen und Todesfälle sowie eine umfassendere Sequenzierung von Viren in Echtzeit“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Weil die Viruszirkulation in China so hoch ist und umfassende Daten nicht geliefert werden, ist es verständlich, dass einige Länder Maßnahmen ergreifen, um ihre eigenen Bürger zu schützen.“ Die Forderungen nach Tests seien keine Reisebeschränkungen, sagte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan.
Die Aussagen der WHO sind bemerkenswert, weil sie in gewissem Kontrast zu Reaktionen aus der Flugbranche stehen. So begründet der Airlineverband IATA seine Ablehnung von Reisekontrollen mit dem Rat von Experten „einschließlich der WHO“, wonach Reisebeschränkungen nicht die erhoffte Wirkung im Kampf gegen die Pandemie hätten. Gesundheitsexperten in Deutschland fordern seit Tagen eine europaweite Testpflicht für Reisen aus China.
Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC gab mit Blick auf die Furcht vor neuen Virusvarianten Entwarnung. Die Varianten in China seien in der EU schon im Umlauf und stellten deshalb keine Herausforderung für die Immunantwort von EU-Bürgern dar. Die Lage in China habe voraussichtlich keine Auswirkungen auf die epidemiologische Situation in Europa.