Wieder deutlich mehr Lkw unterwegs
ba Frankfurt
Der zunehmende Lkw-Verkehr auf den deutschen Autobahnen spielt den zuversichtlicheren Konjunkturbeobachtern in die Hände. Denn wirtschaftliche Aktivität erzeugt und benötigt Verkehrsleistungen. Nachdem die Industrieproduktion im Januar unerwartet kräftig um 3,5% zugelegt hatte, gibt es erste Erwartungen, dass die deutsche Wirtschaft vielleicht doch um eine Rezession herumkommt. Im vierten Quartal gab es wegen der zurückhaltenden Verbraucher ein Minus von 0,4%. Folgt im Startabschnitt 2023 ein weiterer Rückgang, kommt es zur sogenannten technischen Rezession. Weniger rosig fällt indes auch der Blick auf die Seehäfen aus, denn es wurden 2022 weniger Container umgeschlagen als im Vorjahr.
Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) waren im Februar kalender- und saisonbereinigt 2,4% mehr mautpflichtige Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen unterwegs als im Vormonat. Im Januar war der Lkw-Maut-Index um 1,0% gestiegen nach dem Rückgang von 4,9% im Dezember. Im Vergleich zu Februar 2022 – der letzte noch nicht vollständig vom Ukraine-Krieg beeinflusste Monat – lag die Fahrleistung 2,7% niedriger.
Die 279,1 Mill. Tonnen an deutschen Seehäfen umgeschlagenen Güter bedeuten einen Rückgang um 3,2% zum Vorjahr. Zum Vergleich: Im Vorkrisenjahr 2019, als die Lieferketten noch reibungslos funktionierten, waren es 293,5 Mill. Tonnen umgeschlagener Güter, also 4,9% mehr als 2022. Dabei ging der Güterempfang aus dem Ausland um 1,5% zurück, während die ins Ausland versendete Gütermenge um 7,0% sank.
Der für den Güterumschlag bedeutendste deutsche Seehafen war Hamburg, mit deutlichem Abstand gefolgt von Bremerhaven und Wilhelmshaven. Die wichtigste Partnerländer im Seehandel waren 2022 Schweden, Norwegen, die USA und China. Die Russische Föderation, 2021 noch wichtigstes Partnerland, rangierte wegen der westlichen Sanktionen infolge des Ukraine-Kriegs nur noch auf Rang 7.