IM INTERVIEW: NILS STIEGLITZ

"Wir sind im Bildungssystem zu wenig sozial durchlässig"

Der Präsident der Frankfurt School of Finance über die deutsche Bildungspolitik, die wachsende Ungleichheit und die Rolle der Manager von morgen

"Wir sind im Bildungssystem zu wenig sozial durchlässig"

Herr Stieglitz, wie zufrieden sind Sie mit der Bildungspolitik der großen Koalition?Unsere Politiker reden gerne davon, wie wichtig Bildung ist, aber ihre Bereitschaft, nennenswert in Schulen und staatliche Universitäten zu investieren, ist relativ begrenzt. Das ist traurig. Denn in Schulen und Hochschulen werden die Grundlagen für Weiterbildung, Innovation und unseren Wohlstand gelegt. Im Wahlkampf genießen Bildungsthemen hohe Aufmerksamkeit. Aber das klingt ab, wenn es um konkretes politisches Handeln und die Allokation von Ressourcen geht. Warum wird in Deutschland so wenig in Bildung investiert?Effekte von Investitionen in Bildung stellen sich eher mittel- oder langfristig ein. Mein Eindruck ist aber, dass Politiker eher an die nächste Wahl in vier Jahren denken. Mit der Einführung des Mindestlohns lassen sich sicher eher Wähler gewinnen als mit dem Argument, mehr Geld in Bildung gesteckt zu haben. Was muss Deutschland also tun?Gerade im internationalen Vergleich – etwa den OECD-Ländern – geben wir deutlich weniger für Bildung und Universitäten aus als andere Nationen. Studien zeigen aber, dass eine starke Bildungslandschaft den Wohlstand einer Gesellschaft fördert. Nun kann man argumentieren, dass wir doch eines der reichsten Länder der Welt sind. Das stimmt. Aber viele Entwicklungen und Innovationen gehen an Deutschland vorbei oder kommen nur sehr verzögert bei uns an. Nehmen Sie die vielen Gründungen im Silicon Valley. Eine Boom-Gegend, die ganz entscheidend aufgrund der Nähe zur Stanford University prosperiert. Und Stanford ist eine der am besten ausgestatteten Universitäten der Welt. Auch wir bräuchten ein klares Bekenntnis der Politik, auch des Bundes, stärker in die Universitäten und Exzellenzinitiativen von Hochschulen zu investieren. Das findet systematisch zu wenig statt. Eine Schülerin hat 2015 darüber geklagt, dass sie zwar Gedichtanalysen in vier Sprachen schreiben könne, aber keine Ahnung von Steuern oder Versicherungen habe. Vier Jahre später spielen Wirtschafts- und Finanzthemen an deutschen Schulen immer noch keine große Rolle. Warum?Es stimmt, Finanz- und Wirtschaftsthemen stehen immer noch nicht verbindlich in unseren Schulcurricula. Auch dies könnten Politiker ändern. Es ist zentral für jeden Einzelnen, auf diesen Gebieten fit zu sein – etwa um die eigene Altersvorsorge vernünftig zu planen. Auch kann man politische Entwicklungen nicht losgelöst vom Ökonomischen sehen. Diskussionen um Freihandel oder soziale Gerechtigkeit kann man nur führen, wenn man wirtschaftliche Zusammenhänge nachvollziehen kann. Aktuell findet eine Debatte statt, wie sehr sich der Staat in der sozialen Marktwirtschaft noch engagieren sollte. Peter Altmaier will mit seiner nationalen Industriestrategie den Markt wieder mehr lenken. Ein guter Denkanstoß oder die falsche Lösung?Ich glaube, dass zurzeit wieder ein starker Glauben an den Gestaltungswillen des Staates vorherrscht. Dass soziale Marktwirtschaft eher in mehr Regulierung gedacht wird und der Staat eine deutlich aktivere Rolle spielen soll. Das halte ich für eine ganz gefährliche Entwicklung. Die Idee nationaler Champions ist ein Irrweg. Es wäre viel wichtiger, zu überlegen, wie man Unternehmen dabei unterstützen kann, auch in Zukunft unternehmerisch tätig zu sein. All das, was die Groko in den letzten Jahren gemacht hat, hat unternehmerisches Handeln eher ausgebremst. Es gab immer mehr Regulierung. Das halte ich für die viel größere Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Müssen wir also eine ganz andere Debatte führen?Die Debatte kommt zu einer Unzeit. Wir sollten uns wieder mehr auf die Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft besinnen. Ja, Märkte brauchen eine Ordnung, damit die freien Marktkräfte wirken können. Aber erst wenn und nachdem wir Geld verdient haben, können wir an einen sozialen Ausgleich denken. Gerade sehen wir eine starke Intervention in den Marktprozess, etwa durch den Mindestlohn, der Preise vorschreibt und Unternehmen reguliert; oder nehmen Sie die Rente mit 63, die völlig unnötig gewesen ist. Die Diskussion sollte eher in die Richtung gehen, ob wir nicht viel länger arbeiten müssen als 67, da wir alle immer älter werden. Was kann die Groko besser machen, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken?Da sich das konjunkturelle Klima eintrübt, steht die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen wieder zur Debatte. Wir brauchen die Rente mit 68 oder 70, steuerliche Entlastungen von Unternehmen und Geringverdienern und müssen die Innovationskraft von Unternehmen stärken. Wir müssen wieder stärker über Deregulierung und Entbürokratisierung sprechen. Ein bisschen wünsche ich mir den Sound der 90er Jahre zurück. Aber die Politiker machen das ja nicht einfach so. Viele bemängeln, dass der Kapitalismus zu dereguliert ist: die Löhne nicht steigen, viele Konzerne keine Steuern zahlen und die Ungleichheit zunimmt. Ein großer Teil der Gesellschaft fühlt sich nicht mehr vertreten.Wir müssen offen über die großen gesellschaftlichen Fragen sprechen, etwa steigende Mieten in den Großstädten. Aber mit Lösungen wie Mietbremsen oder Verstaatlichung bekommt man das nicht in den Griff. Wir müssen schneller Wohnraum schaffen – also bauen. Da wird auch der Staat eine aktive Rolle spielen können. Viel wichtiger ist, dass die bürokratischen Prozesse für den Bau schneller durchlaufen werden. Es ist auch richtig, dass soziale Gerechtigkeit wieder stärker in öffentlichen Debatten adressiert wird. Allerdings ist nicht der Freihandel der Treiber, sondern viel mehr die Automatisierung, die Jobs wegfallen lässt. Die Bildungspolitik wirkt der Ungleichheit aber nicht wirklich entgegen.Wir sind zu wenig sozial durchlässig, insbesondere in unserem Bildungssystem. Wir müssen uns darüber unterhalten, wie wir die Durchlässigkeit im Schul- und Universitätssystem erhöhen und junge Menschen aus einkommensschwachen und eher bildungsfernen Familien an die Universitäten holen. Das zentrale Einfallstor hierfür sind die Schulen. Hier müssen wir mehr investieren und darüber sprechen, ob das deutsche System nicht zu früh selektiert. Ich glaube nicht, dass man nach der vierten Klasse final entscheiden kann, wer später studiert und wer nicht. Das Problem sind aber doch nicht nur die Schulen, sondern auch die Universitäten mit ihren teilweise sehr hohen Studiengebühren.Das sehe ich anders. Es ist doch eine schreiende Ungerechtigkeit, dass ein Handwerker in Deutschland, dessen Kind weniger wahrscheinlich an eine Universität geht, den Studienplatz des Arztsohns oder der Arzttochter finanziert. Es war ein Fehler, die Studiengebühren, die wir mühsam eingeführt hatten, wieder abzuschaffen – eine große soziale Ungerechtigkeit. Die Einführung von Studiengebühren würde in der Tat zu einem sozialen Ausgleich in Deutschland beitragen. Welche Rolle spielen die privaten Hochschulen in Deutschland?Eine der zentralen Aufgaben der privaten Hochschulen ist es, einen Hochschulzugang zu schaffen für Menschen, die normalerweise nicht oder nur unter großen Mühen an eine Universität gehen. Private Hochschulen bieten in Deutschland mehr als 50 % aller berufsbegleitenden Bachelor-Studiengänge an, 25 % aller berufsbegleitenden Master-Angebote und 23 % aller berufsbegleitenden Studiengänge überhaupt. Das ist ein wichtiger Weg, um die Einkommensschere zu schließen. Viele nehmen diese Rolle privater Hochschulen aber nicht wahr und kritisieren sie aufgrund hoher Studiengebühren dafür, die Ungleichheit in der Gesellschaft noch zu befördern. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron überlegt angesichts der Gelbwestenproteste sogar, die Elitehochschule ENA zu schließen.Zunächst muss man festhalten, dass die ENA keine private Hochschule ist, sondern eine staatliche Hochschule. Sie hat aber das Elite-Image, das die privaten Hochschulen bei uns haben.Die Vorstellung, dass private Hochschulen Elitehochschulen sind, ist schlichtweg falsch – gerade in Deutschland. Die meisten privaten Hochschulen in Deutschland sind Fachhochschulen, die keinen Universitätsrang und keine hohen Studiengebühren haben. Sie sind für Leute, für die, aus den unterschiedlichsten Gründen, ein Studium an einer staatlichen Universität nicht in Frage kommt – etwa weil es nicht kongruent zur derzeitigen Beschäftigung ist oder ein bestimmter Studiengang nicht angeboten wird. Nicht jeder Berufstätige kann seinen Job aufgeben und einfach so studieren gehen. Private Hochschulen bieten ihnen Studienangebote, die sie mit ihrem Arbeitsalltag verbinden können und tragen so dazu bei, die soziale Durchlässigkeit zu erhöhen. Trifft das auch auf private Hochschulen wie die WHU Otto Beisheim School of Management, EBS European Business School und Ihre Hochschule zu?Ja, das tut es. Auch wir an der Frankfurt School ermöglichen soziale Durchlässigkeit. Wir haben sehr viele Stipendien, die zumindest zum Teil auch nach sozialen Kriterien verteilt werden. Viele Kolleginnen und Kollegen unterstützen Studierende dabei, Finanzierungswege zu identifizieren. Es ist uns eine Herzensangelegenheit, dass jeder, der unser Bewerbungsverfahren erfolgreich durchläuft und dann zu uns kommen will, dies auch tun kann. Wie viele Stipendien haben Sie?Wir hatten in unserem aktuellen Studienjahr 239 von etwa 2 300 Studierenden, die Unterstützung gefunden haben, also ungefähr 10 %. Das sind sehr unterschiedliche Stipendien, manche orientieren sich an Leistungs-, andere an sozialen Kriterien. Wir haben besondere Stipendien für Frauen, für internationale Bewerber oder für Studierende mit vielen Geschwistern. Natürlich freuen wir uns darüber, wenn weitere Förderer Stipendien einrichten. Wer finanziert die Stipendien?Das sind Unternehmen, aber auch Privatpersonen wie Klaus-Peter Müller, der 1 Mill. Euro für einen Stipendienfonds gespendet hat. Die Chancengleichheit bei Bildung ist aber weltweit durch die hohen Studiengebühren immer noch sehr ungleich verteilt. Kindern armer Eltern fällt die Finanzierung schwerer als Kindern von reichen Eltern.Das stimmt. Aber liegt es wirklich nur am Geld? Ich glaube, die entscheidenden Hürden sind andere – etwa, dass man sich nicht zugehörig fühlt zur Gruppe der Familien, in denen es selbstverständlich ist, zu studieren. In der Schule, durch Aufklärung über die Lehrer, kann man eine Menge dafür tun, diese Hürden abzubauen. Darüber hinaus sollte man auch über einen umgekehrten Generationenvertrag zur Studienfinanzierung nachdenken, so dass das Risiko anders verteilt wird. Dann zahlt man die Gebühren erst, wenn man als Absolvent ein bestimmtes Einkommensniveau hat. Dieses Modell gibt es unter anderem in Australien. Das hätte ich mir, als es eine aktive Debatte um Studiengebühren gegeben hat, für Deutschland gewünscht. Es ist schade, dass die Diskussion darüber verstummt ist. Warum genau?Natürlich ist es löblich, ohne Studiengebühren zu studieren, aber das Geld muss ja irgendwo herkommen. Es zahlt der Steuerzahler, dann hat man die Ungerechtigkeit, die ich vorhin genannt habe: Einkommensschwache Familien zahlen die Studienplätze der Kinder aus einkommensstarken Familien mit. Oder man denkt darüber nach, wie man Studiengebühren einführen und gleichzeitig den Zugang für Kinder einkommensschwacher Familien ermöglichen kann. Welche Höhe stellen Sie sich bei den Studiengebühren vor?Ich denke, 500 Euro sind ein Pflästerchen gewesen. Ein größerer Teil des Universitätsbudgets muss durch Studiengebühren finanziert werden. Der Staat sollte sich allerdings nie rausziehen. Es ist eine originäre Staatsausgabe, Grundlagenforschung zu finanzieren. Das gehört zu einem Wissenschaftsstandort dazu. Studiengebühren sollten ein Instrument sein, um die finanzielle Ausstattung der Universitäten zu stärken. Sollten aber nicht auch private Hochschulen bei den Studiengebühren ansetzen und versuchen, diese zu senken? Sie verlangen an der Frankfurt School Studiengebühren von 6 950 Euro pro Semester für den Bachelor und 32 500 beziehungsweise 36 000 Euro für den Master. Das sind keine Pflästerchen, selbst für Kinder aus Mittelstandsfamilien.Das ist für deutsche Ohren sehr viel, im europäischen oder gar internationalen Vergleich klingt das ganz anders. Darüber hinaus bieten wir, im Gegensatz zu vielen staatlichen Hochschulen, eine Menge: kleine Gruppen, professionelle Career Services, attraktive Veranstaltungen, über die die Studierenden sehr viele wertvolle Kontakte in die Praxis knüpfen können. Wir wissen, dass alle unsere Studierenden direkt mit dem Abschluss in tolle Jobs gehen. Sie meinen wahrscheinlich im Vergleich zu Großbritannien und den USA. Aber gerade in diesen Ländern ist die Ungleichheit sehr hoch und für viele ein negatives Beispiel in puncto Studiengebühren. Wollen Sie diese Länder wirklich als Vorbild nehmen?Wir können es anders und besser machen. Ich hatte Australien als Beispiel genannt. Was ist eigentlich das beste Investment, das Sie tätigen können? Das ist letztlich die Investition in die eigene Bildung. Sie bildet das Fundament für ein selbstbestimmtes Leben, für Karriere, für persönliche Entwicklung, Wohlstand und auch für lebenslanges Lernen. Wie finanziert sich die Frankfurt School?Wir finanzieren uns selbst, sind privat und gemeinnützig. Das Geld, das wir einnehmen, reinvestieren wir. Wir haben drei große Säulen. Erstens die akademischen Programme, also die Bachelor-, Master- und MBA-Programme sowie unser Doktorandenprogramm. Zweitens die Aus- und Weiterbildung. Drittens unsere International Advisory Services, wo wir weltweit Beratungsprojekte zu Themen wie Sustainable Finance und Renewable Energy, Mikrofinanzierung und Financial Inclusion anbieten. Was ist mit Förderern?Im Gegensatz zur WHU oder zur Hertie School of Governance, die große Stiftungen maßgeblich unterstützen, verdienen wir seit Jahrzehnten sehr erfolgreich unser Budget am Markt. Darüber hinaus haben wir natürlich großzügige Förderer, denen wir sehr verbunden sind. Und wir freuen uns über weitere Unterstützer. Was macht die Frankfurt School besser als staatliche Universitäten?Bei uns ist Samstag ein ganz normaler Vorlesungstag. Studierende können drei Tage der Woche nutzen, um zu arbeiten. So können sie relevante Praxiserfahrung sammeln. Oft übernehmen die Arbeitgeber Teile der Studiengebühren. Die Studierenden werden außerdem anders, wesentlich persönlicher betreut. Unser Career-Services-Team berät die Studierenden individuell rund um den Karriereeinstieg. Das sind nur zwei Beispiele. Wie wollen Sie es schaffen, dass die Frankfurt School in Zukunft zur Champions League der europäischen Business Schools gehört? Bislang liegen die Uni Mannheim und die WHU in fast allen Rankings vor Ihnen.Die werden wir auch noch knacken. Wir stehen ganz klar, wie unser Name sagt, für Finance und Management. Wir sind im Kern eine Business School. Für uns ist es wichtig, dass wir einen besseren Job in der Ausbildung machen als andere. Damit meine ich die Betreuung, die Career Services und die Lehre. Außerdem müssen wir unsere Reputation bei den Arbeitgebern weiter ausbauen. Wir wollen bis 2030 bei den Rankings ganz oben stehen. Das muss das Ziel sein. Wird der Brexit Ihnen helfen, bei den Rankings ganz oben zu sein?Der Brexit ist schade für Europa, wird uns aber in der Tat ein bisschen helfen. Er wird dazu beitragen, dass der Wissenschaftsstandort Frankfurt attraktiver wird. Denn es wird für internationale Studierende schwieriger, in Großbritannien zu studieren. Sie werden sich nach Alternativen umschauen. Das Gleiche gilt für Professoren und Forscher. Denen bieten wir ein Doktorandenprogramm, umfängliche Forschungsbudgets, ein geringes Lehrdeputat und ein internationales Umfeld. Unsere Arbeitssprache ist Englisch. Inwiefern spielt künstliche Intelligenz und Digitalisierung eine Rolle in den Studiengängen der Frankfurt School?Wir sind hier sehr gut aufgestellt und freuen uns über die tolle Resonanz. Wir haben zwei Forschungszentren, die das Thema auf Spitzenniveau in Lehre und Forschung adressieren: das Blockchain Center und das Centre for Human and Machine Intelligence. Aus ihnen sind zahlreiche Projekte entstanden – auch gemeinsam mit Unternehmen. Dann haben wir im vergangenen Jahr den Master of Applied Data Science und einige kompakte Aus- und Weiterbildungen rund um KI aufgelegt. Die Studierenden bringen die Herausforderungen, vor denen sie in den Unternehmen stehen, mit in die Lehre ein – ein inspirierender Dialog, den wir als Business School sehr schätzen. Warum machen Sie das?Weil wir der Meinung sind, dass diese Technologien fundamental verändern werden, wie sich Unternehmen und Haushalte finanzieren und wie wir Organisationen managen. Wir werden Unternehmen in zehn Jahren anders lenken als heute. Zwei Technologien, KI und Blockchain, werden eine zentrale Rolle spielen, deswegen haben wir stark in diese Kompetenzen investiert. Welche weiteren Fähigkeiten brauchen die Manager von morgen?Sie müssen mit einer erheblichen Ungewissheit umgehen können, also mit Situationen, in denen es vergleichsweise wenige Daten gibt. Sie müssen mit Wandel und Ambiguität umgehen können. Sie brauchen eine erhebliche Kommunikationsfähigkeit. Brauchen sie nicht auch ein breiteres Fachwissen?Ja, lebenslanges Lernen und die Breite der Ausbildung werden immer wichtiger, insbesondere für Bachelor-Studiengänge. Deswegen haben wir den Studiengang Management, Philosophy and Economics geschaffen, der junge Menschen breiter ausbildet. Wir wollen in Zukunft auch den ein oder anderen Wirtschaftshistoriker und Psychologen für unsere Fakultät gewinnen. Wir wollen uns weiterentwickeln. Transformation, Wandel, Ambiguität machen ein breites Wissensspektrum notwendig. Nur damit kann man sinnvolle Finanzierungs- und Managemententscheidungen treffen. Das Interview führte Julia Wacket.