Wirtschaft im Euroraum nimmt weiter Fahrt auf

Ifo- und Markit-Umfragen zeigen steigende Dynamik

Wirtschaft im Euroraum nimmt weiter Fahrt auf

ba Frankfurt – Der Aufschwung in der Eurozone gewinnt an Stärke und Breite. Dies signalisiert nicht nur das Ifo-Wirtschaftsklima für den gemeinsamen Währungsraum, sondern auch die endgültigen Daten des von IHS Markit ermittelten Einkaufsmanagerindex. Im zweiten Quartal ist das Ifo-Wirtschaftsklima um 9,2 auf 26,4 Saldenpunkte und damit auf den “höchsten Wert seit Beginn der Weltfinanzkrise im Spätsommer 2007” gestiegen, resümierte Ifo-Präsident Clemens Fuest das Ergebnis der vierteljährlichen Umfrage. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Zukunftsaussichten wurden besser beurteilt als im Vorquartal. “Das Wirtschaftswachstum dürfte sich damit in der ersten Jahreshälfte 2017 spürbar beschleunigen”, sagt Fuest.Der finale Wert des Industrie- und Dienstleistungsunternehmen umfassenden Einkaufsmanagerindex (PMI) Composite für April liegt auf dem höchsten Stand seit sechs Jahren und signalisiert ein Wirtschaftswachstum von 0,7 % auf Quartalsbasis. Im ersten Vierteljahr ist die Wirtschaft um 0,5 % gewachsen (vgl. BZ vom 4. Mai). Deutschland und Frankreich dürften mit nahezu gleichem Tempo zugelegt haben, sagt IHS-Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Noch besser sei allerdings die Entwicklung in Spanien und Irland verlaufen, Italien habe sich berappelt. Der Aufschwung finde auf zunehmend breiter Basis statt, die Dynamik wachse, und die Risiken ließen nach – dies schließt Williamson aus den Finaldaten für April des PMI Composite, der mit 56,8 Punkten 0,1 Zähler über der Erstschätzung und 0,4 Punkte über dem März-Wert liegt. Er erwartet, dass “nicht nur zahlreiche Wachstumsprognosen für 2017 angehoben werden”, sondern auch Spekulationen befeuert werden, “dass die EZB ihre Rhetorik zunehmend aggressiver ausrichten wird”. Im April hellte sich die Stimmung sowohl bei den Dienstleistern als auch der Industrie auf, wobei Letztere laut IHS Markit “abermals die Nase vorn hatte”. In Deutschland sind beide Komponenten auf hohem Niveau leicht zurückgegangen, in Frankreich gab es einen Dämpfer für die Dienstleister, während das Barometer für die Industrie zulegte.