Wirtschaftsstimmung in der Eurozone stabil

Industrie skeptischer - Konsumenten zuversichtlich

Wirtschaftsstimmung in der Eurozone stabil

ks Frankfurt – Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone stellt sich auch im November als gut dar. Der von der Europäischen Kommission ermittelte Sentiment-Index verharrte saisonbereinigt mit 106,1 Punkten auf dem Vierjahreshoch, das er im Vormonat erreicht hatte.Volkswirte hatten im Schnitt der Prognosen einen unveränderten Indexstand vorausgesagt. Allerdings wies die EU-Kommission in ihrer Mitteilung darauf hin, dass der größte Teil der Umfrageantworten vor den Terrorattacken von Paris eingegangen sei.Ein spürbarer Rückgang des Vertrauens in der Industrie sowie im Einzelhandel wurde ausgeglichen durch eine Stimmungsaufhellung im Dienstleistungssektor, in der Baubranche und bei den Konsumenten. In der regionalen Betrachtung zeigten sich markantere Eintrübungen in Frankreich (minus 0,6 Punkte) und Italien (minus 0,7 Zähler). In den Niederlanden kam es dagegen zu einem wahren Aufstrahlen (plus 3,1 Punkte – allerdings nach minus 2,4 Punkten im Vormonat). Schwache BinnennachfrageDie Industrie Eurolands hat erkennbar Zutrauen verloren. Der Sektorindex gab um 1,2 auf minus 3,2 Punkte nach. Auslöser waren dünnere Orderbücher. Neben schleppenden Exporten machte den Unternehmen vor allem eine schrumpfende Binnennachfrage zu schaffen. Die Produktionspläne wurden deshalb erneut nach unten angepasst.Der Optimismus im Einzelhandel hat ebenfalls nachgelassen, mit einem um 0,6 Zähler niedrigeren Index von 5,8 Punkten. Während die Einzelhändler über einen besseren aktuellen Geschäftsverlauf als noch vor einem Monat berichteten, sind sie mit Blick auf die Zukunft erheblich vorsichtiger geworden.Die Verbraucher im Euroraum sind dagegen viel optimistischer geworden (plus 1,6 auf minus 5,9 Indexpunkte). Vor dem Hintergrund einer in ihren Augen zu erwartenden Belebung der Konjunktur rechnen sie mit einem deutlichen Anziehen der Beschäftigung. Ihre Einschätzung der eigenen künftigen Finanzlage, die laut Berechnungen der Europäischen Zentralbank bessere Fingerzeige auf die weitere Entwicklung des Privatkonsums liefert als der Gesamtindex des Verbrauchervertrauens, blieben hingegen unverändert.Die Bauwirtschaft spürt deutlichen Aufwind angesichts einer erheblich besseren Auftragslage. Der Vertrauensindex schnellte 2,9 Punkte nach oben und liegt mit minus 17,8 Zählern erstmals seit 2008 wieder oberhalb seines langfristigen Mittels (minus 18,5). Der Serviceindex stieg wegen günstigerer Geschäftsaussichten um 0,5 auf 9,1 Punkte.