Wirtschaftsstimmung trübt sich ein

Sentimentindex der Eurozone sinkt im April - Verbraucher zuversichtlicher

Wirtschaftsstimmung trübt sich ein

ks Frankfurt – Die Wirtschaftsstimmung in Euroland hat überraschend einen leichten Dämpfer erfahren. Der Sentimentindex gab im April verglichen mit März saisonbereinigt um 0,5 auf 102,0 Punkte nach, wie die EU-Kommission mitteilte.Analysten hatten dagegen einen Anstieg in der selben Größenordnung prognostiziert. Zuvor war der Index allerdings praktisch ein Jahr lang ununterbrochen gestiegen. Johannes Mayr, Volkswirt bei der BayernLB, verwies darauf, dass der Index trotz des Rücksetzers im April noch immer “weiter über dem langfristigen Durchschnitt” von 100 Punkten liege.Mit Ausnahme des Verbrauchervertrauens gingen im April sämtliche Subindizes zurück. Am deutlichsten zeigte sich die Eintrübung im Dienstleistungssektor und in der Baubranche. Beide Wirtschaftsbereiche sind die einzigen Zweige in der Eurozone, deren Vertrauensindizes noch unter dem jeweiligen langfristigen Durchschnitt liegen.So verringerte sich das Stimmungsbarometer im Servicesektor binnen Monatsfrist um 1,0 auf 3,5 Punkte, da die Geschäfte in den zurückliegenden Monaten bei nachlassendem Auftragseingang offenbar etwas schlechter gelaufen waren als zunächst gedacht. Die Bauunternehmen wollen angesichts unverändert dünner Orderbücher den Personalabbau noch etwas verstärken. Der Vertrauensindex der Branche sank um 1,6 auf – 30,3 Zähler. Knapp unter dem Vormonatsniveau blieben die Stimmungsindikatoren in der Industrie mit einem leichten Abschlag von 0,3 Punkten auf – 3,6 und im Einzelhandel mit einer minimalen Abwärtskorrektur von 0,1 auf – 2,6 Zähler.Für die Industrie ergab die vierteljährliche Umfrage zu ihrer Auslastung einen etwas geringeren Nutzungsgrad der Produktionskapazitäten von 79,5 % nach 80,1 % drei Monate zuvor. Damit wird die Normalauslastung, die bei 81,1 % liegt, etwas stärker unterschritten. Vertrauen in neue JobsDie Zuversicht der Verbraucher in der Eurozone nimmt dagegen immer mehr zu. Der entsprechende Index verbesserte sich um 0,7 auf – 8,6 Zähler. Das langjährige Mittel liegt bei – 13,2 Punkten. Ausschlaggebend dafür, dass das Verbrauchervertrauen im April den höchsten Stand seit sechseinhalb Jahren erreicht hat, ist die größere Zuversicht der Konsumenten in die Beschäftigungsentwicklung angesichts der insgesamt besseren Konjunkturaussichten in der Eurozone.In Deutschland hat sich das Konsumklima auf hohem Niveau stabilisiert. Der entsprechende GfK-Index dürfte im Mai auf dem April-Niveau von 8,5 Punkten verharren. Trotz sehr großer Einkommenszuversicht verringerte sich die Kauflaune etwas, stellten die Marktforscher fest.