Wo die Preise sinken und was besonders teuer wird
Wo die Preise sinken und was besonders teuer wird
Inflation im Detail
mpi Frankfurt
Inflation ist häufig ein Aufregerthema. Auch, weil die Verbraucherpreise quasi permanent steigen. Meistens moderat um etwa den Zielwert der EZB von 2%, manchmal auch deutlich mehr oder etwas weniger. Ein Blick auf die einzelnen Warengruppen zeigt jedoch, dass die persönliche Inflationsrate der Verbraucher je nach Konsumverhalten sehr unterschiedlich ist, weshalb das Statistische Bundesamt dazu auch einen Rechner anbietet.
Der technologische Fortschritt führt beispielsweise dazu, dass die Preise für Computer oder Smartphones fast kontinuierlich sinken. So ist ein Mobiltelefon ohne Vertrag in den vergangenen beiden Jahren um insgesamt rund 13% billiger geworden. Beim PC beträgt der Rückgang eines Modells innerhalb dieses Zeitraums sogar über 20%.
Teurer Kakao
Extrem stark gestiegen sind dagegen die Preise von einigen Lebensmitteln wie Kaffee, Kakao oder Olivenöl. Bei allen drei verbirgt sich dieselbe Ursache als Erklärung. Der Klimawandel führt über Hitze, Dürren und Fluten zu Ernteausfällen. Die Angebotsknappheit löst deutliche Preisschübe aus. Kakao hat sich am Rohstoffmarkt 2024 mehr als verdoppelt – und ist damit als Asset sogar besser gelaufen als Bitcoin.
Auch die Geopolitik kann sich auf die Nahrungsmittelinflation auswirken. Sonnenblumenöl wurde 2022 durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine deutlich teurer, sofern überhaupt noch welches erhältlich war. Die Ukraine ist ein großer Exporteur von Sonnenblumenöl nach Deutschland. Inzwischen ist Sonnenblumenöl längst keine Mangelware mehr und der Preis hat wieder nachgelassen.
Als plakatives Beispiel dafür, dass alles teurer geworden ist, führen nicht wenige den Preis einer Eiskugel oder eines Döners an. Tatsächlich ist der Dönerpreis seit 2019 in Deutschland im Median um 75% gestiegen. Die Zeiten, in denen eine Kugel Eis noch unter einen Euro gekostet hat, sind auch vorbei. Gestiegene Mieten, Rohstoffkosten und Löhne führen zu den Preisanstiegen. Der jedoch kleiner ist, als manche meinen. Denn im Vergleich zu früher sind Eiskugeln im Schnitt größer geworden.