jw/kaz Frankfurt – Der Generaldirektor der Welthandelsorganisation (WTO), Roberto Azevêdo, hat vor einer Eskalation des Handelsstreits mit den USA gewarnt. Dies sei ein “sehr heikler Moment” in den weltweiten Handelsbeziehungen, sagte der Brasilianer, der für Gespräche zwischen den Konfliktparteien warb.Auch die Globalisierungsexpertin Dalia Marin warnt im Interview der Börsen-Zeitung vor der Ausweitung des Handelskonflikts. “Ein Handelskrieg muss in jedem Fall vermieden werden”, sagt die Ökonomin. “Ein sich ausbreitender Protektionismus wäre verheerend für das Wachstum reicher Industrieländer.” Die Professorin für Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Ludwig-Maximilians-Universität in München ruft Deutschland dazu auf, seinen Leistungsbilanzüberschuss abzubauen. Es müsse mehr investiert und weniger gespart werden. In Bezug auf die transatlantische Handelspolitik ist die Wissenschaftlerin klar gegen unilaterale Verhandlungen mit US-Präsident Trump – dafür seien die Vereinigten Staaten “eine zu starke Wirtschaftskraft”. Gleichzeitig empfiehlt sie Deutschland und Europa, im Handel mit China stärker auf Reziprozität zu bestehen.—– Interview und Bericht Seite 5