Zahl der offenen Stellen in Deutschland wächst

1,21 Millionen Arbeitsplätze unbesetzt

Zahl der offenen Stellen in Deutschland wächst

arp Frankfurt – Immer mehr Stellen in Deutschland sind unbesetzt. Dies ergibt die jüngste Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit. Demnach stieg die Zahl der offenen Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt im zweiten Quartal auf den neuen Rekordwert von 1,21 Millionen. Im Vergleich mit dem Vorjahresquartal sind das 115 000 Vakanzen mehr. Auch verglichen mit dem ersten Quartal stieg die Zahl der unbesetzten Stellen um fast 25 000. Laut der IAB-Erhebung beträgt die sogenannte Vakanzrate, also das Verhältnis von sofort zu besetzenden offenen Stellen und sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, derzeit 2,8 %. Also kommen auf 100 Beschäftigte fast drei offene Stellen. Dies spiegelt das stete Anwachsen der Personalnachfrage wider. 2012 kamen auf 100 Beschäftigte nur zwei offene Stellen. Den größten Bedarf hatten zuletzt Kleinbetriebe mit bis zu neun Beschäftigten. Offene Stellen finden sich vor allem im Gesundheitswesen, dem verarbeitenden Gewerbe, beim Bau, zunehmend in der Logistik. Im Schnitt dauert es nach Erkenntnissen der Nürnberger Arbeitsmarktforscher aktuell 82 Tage, bis eine Stelle neu besetzt ist. 2010 waren es noch 70 Tage. Neben fehlenden Bewerbern zählt auch eine unzureichende Qualifikation zu den Hauptgründen für die immer schwieriger werdende Suche nach den passenden Mitarbeitern.Es kommt aber auch knapp drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung immer noch zu einem erheblichen Ost-West-Gefälle. So liegt die Vakanzrate in den östlichen Bundesländern bei 3,2 % verglichen mit 2,7 % im Westen. “Für viele Betriebe in Ostdeutschland ist es nicht einfach, ein konkurrenzfähiges Lohnniveau zu bieten. Hinzu kommt, dass die jahrzehntelange Ost-West-Abwanderung von jungen Menschen ihre Spuren hinterlassen hat”, erläutert IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis.Auf der anderen Seite ist die Zahl der Arbeitslosen in Ostdeutschland nach wie vor größer als in Westdeutschland. Sie liegt im Osten rein rechnerisch bei 2,1 Arbeitslosen je offene Stelle, während es im Westen 1,9 sind, was dem Bundesdurchschnitt entspricht.