Mit dem Ende der ausgesetzten Insolvenzantragspflicht ist in den kommenden Monaten ein Anstieg an Insolvenzen zu erwarten. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sieht hauptsächlich Unternehmen im Dienstleistungs- und Handelssektor im Fokus, ebenso wie kleinere, ältere und Einzelunternehmen. Wegen der Corona-Pandemie war die Insolvenzsantragspflicht zeitweise ausgesetzt worden – die letzte Ausnahme endete zum 1. Mai – und die Zahl der Firmenpleiten stark gesunken.

Die Untersuchung nach der Rechtsform ergab, dass vollhaftende Unternehmen wegen der weitreichenden Konsequenzen niedrigere Insolvenzanmeldungen verzeichneten als solche mit beschränkter Haftung. Vor allem kleine Unternehmen mit begrenzten Bargeldreserven und geringen Sicherheiten für die Inanspruchnahme neuer Kreditlinien hätten ein hohes Insolvenzrisiko.