EZB-Studie

Zielband statt Punktziel

Statt eines punktgenauen Inflationsziels ist eine gewisse Spanne bei der gewünschten Inflation womöglich besser geeignet, um die Inflationserwartungen zu kontrollieren. Zu diesem Ergebnis kommt ein am Montag veröffentlichtes Arbeitspapier aus der...

Zielband statt Punktziel

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Statt eines punktgenauen Inflationsziels ist eine gewisse Spanne bei der gewünschten Inflation womöglich besser geeignet, um die Inflationserwartungen zu kontrollieren. Zu diesem Ergebnis kommt ein am Montag veröffentlichtes Arbeitspapier aus der Europäischen Zentralbank (EZB). Das Papier ist besonders bemerkenswert, weil die EZB aktuell ihre Strategie grundlegend und dabei insbesondere die Definition ihres Inflationsziels von „unter, aber nahe 2%“ auf den Prüfstand stellt. Der Autor der Studie ist Michael Ehrmann, Leiter der Abteilung geldpolitische Analyse bei der EZB.

Für die Studie hat Ehrmann die Strategien zum Umgang mit Inflation in 20 Industrie- und Schwellenländern untersucht. Er kommt zu dem Ergebnis, dass eine Zielspanne für die akzeptable Teuerung der Glaubwürdigkeit einer Notenbank zugutekomme, da sie das Risiko reduziere, das Ziel zu verfehlen. „Es gibt einige Vorteile, Intervalle anzunehmen“, so Ehrmann. Das könne ein Zielband oder ein Toleranzband um ein Punktziel sein.

Ehrmann schränkt aber zugleich ein: Die möglichen Effekte hingen stark vom ökonomischen Kontext ab und keine Zieldefinition sei grundsätzlich einer anderen überlegen. In der EZB plädieren aktuell viele für ein klares, symmetrisches 2-Prozent-Ziel – bei dem Abweichungen nach oben wie unten in gleicher Weise bekämpft würden.

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