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Zwei Kandidaten für Nouy-Nachfolge

ahe - Der Wirtschafts- und Währungsausschuss im EU-Parlament (Econ) hat sich nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten für den neuen Chef der EZB-Bankenaufsicht einigen können. Nach Informationen der Börsen-Zeitung bleiben aktuell noch zwei Kandidaten...

Zwei Kandidaten für Nouy-Nachfolge

ahe – Der Wirtschafts- und Währungsausschuss im EU-Parlament (Econ) hat sich nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten für den neuen Chef der EZB-Bankenaufsicht einigen können. Nach Informationen der Börsen-Zeitung bleiben aktuell noch zwei Kandidaten im Rennen: der Italiener Andrea Enria, der derzeit die EU-Bankenregulierungsbehörde EBA leitet, und die Vizechefin der irischen Notenbank, Sharon Donnery. Nach einer nichtöffentlichen Anhörung des Econ am Dienstag wurden in einem Brief an EZB-Präsident Mario Draghi noch beide Namen genannt. Ursprünglich hatte sich der Ausschuss auf einen Kandidaten festlegen wollen. Ophèle ohne weitere ChanceDie 25 Mitglieder des Governing Council der Europäischen Zentralbank (EZB) wollen am 7. November ihre Entscheidung treffen. Die heutige Chefin des Single Supervisory Mechanism (SSM), die Französin Danièle Nouy, scheidet zum Jahresende als oberste Bankenaufseherin der EZB aus. Ihr nominierter Nachfolger muss auch noch einmal vom Econ im Europäischen Parlament (dann in einer öffentlichen Anhörung) sowie von den europäischen Staats- und Regierungschefs bestätigt werden.In der nichtöffentlichen Anhörung hatten die Econ-Mitglieder sogar drei mögliche Kandidaten näher unter die Lupe genommen. Neben Enria, für den sich besonders sein Landsmann, der Econ-Vorsitzende Roberto Gualtieri, starkgemacht haben soll, und Donnery war auch noch Robert Ophèle im Rennen gewesen, der heutige Chef der französischen Finanzaufsicht. Er hat nach dem Votum des Econ nun aber keine Chance mehr.Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters wird in dem Empfehlungsschreiben des Econ an Draghi bei Enria vor allem seine internationale Erfahrung hervorgehoben. Allerdings habe Enria, der die EBA bereits seit 2011 führt, nicht die Unterstützung von EU-Abgeordneten der italienischen Regierungspartei Lega.Bei Donnery wurde in dem Brief an Draghi nach Angaben von Reuters unter anderem auf eine bessere Geschlechterbalance bei der Vergabe von EU-Topjobs verwiesen. Donnery steht bei der EZB der wichtigsten Arbeitsgruppe vor, die sich mit faulen Krediten beschäftigt. Sie stieß 1996 als Volkswirtin zur irischen Notenbank und ist seit 2016 deren Vize-Chefin. Unbestätigten Berichten zufolge unterstützt auch die Bundesregierung die Bewerbung.Danièle Nouy wird den SSM nach Ablauf ihrer Amtszeit Ende Dezember fünf Jahre lang geführt haben.