Bundesanleihen

Absturz ins Minus

Die Renditekurve des Bundes liegt bis zehn Jahre Laufzeit nun wieder im Minus. Sichere Assets sind in Kriegszeiten gefragt. Das lässt die Renditen kräftig purzeln.

Absturz ins Minus

kjo

Der Ukraine-Krieg wirbelt alles durcheinander, letzten Endes auch an den Finanzmärkten. Nur die wenigsten hätten es vor rund 14 Tagen für möglich gehalten, was gestern Realität wurde. Die Renditestrukturkurve des Bundes liegt im Laufzeitenband von bis zu zehn Jahren wieder komplett im Minus. Die zehnjährige Bundrendite machte am Dienstag einen gewaltigen Satz nach unten. Nach 0,16% am Montagabend wurden im Tagesverlauf des Dienstags zeitweise noch mehr als 0,21% gemessen. Das Tagestief lag bei rund –0,08%. Es war der größte Sprung innerhalb eines Tages seit dem Jahr 2011, als in Europa die Staatsschuldenkrise tobte. Mitte Februar war es noch eine Rendite von mehr als 0,33% und damit der höchste Stand seit Dezember 2018. Hinter dem Ansteuern des sicheren Bund-Hafens stehen der Ukraine-Krieg und die erwarteten Reaktionen der großen Notenbanken. Mehr und mehr Akteure stellen sich darauf ein, dass die Europäische Zentralbank ihren avisierten Kurs wohl doch nicht so wie geplant umsetzen kann. Das wird mit jedem Tag Krieg durchaus immer wahrscheinlicher.

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