Adler braucht klare Strukturen
hek
Endlich, ein halbes Jahr nach Beauftragung durch Adler Group, liegt der Sonderprüfungsbericht von KPMG vor. Es ist höchste Zeit, denn bis Ende April muss der Jahresabschluss fertig sein. Dafür aber braucht man die Ergebnisse der Sonderuntersuchung. Die Verantwortlichen bei Adler müssen sich vorhalten lassen, zunächst nicht konsequent genug auf die Vorwürfe des britischen Shortsellers Fraser Perring reagiert zu haben. Der Verzicht auf die anfangs angekündigte ausführliche Stellungnahme hat die Unsicherheit unter den Aktien- und vor allem unter den für Adler wichtigen Anleiheinvestoren hoch gehalten. Die Sonderprüfung zeigt nun gravierende Unzulänglichkeiten in der Corporate Governance und Mängel in der Dokumentation und Abwicklung von Transaktionen auf. Das Bild der Hemdsärmeligkeit, das der neue Verwaltungsratschef Stefan Kirsten zeichnet, ist ein Unding für ein börsennotiertes Unternehmen. Doch das lässt sich alles beheben. Nun kommt es darauf an, in den nächsten Monaten die Weichen richtig zu stellen. Das heißt vor allem: mehr Transparenz und klare Unternehmensstrukturen.