Die Deutschen sind zufriedener geworden, das Corona-Tief ist überwunden: „Deutschland ist wieder auf Glückskurs“, erklärt Bernd Raffelhüschen, wissenschaftlicher Leiter des Glücksatlas, einer regelmäßigen Umfrage zur Lebenszufriedenheit. Zumindest hinsichtlich der subjektiven Bewertung des eigenen Lebens sind die Krisen der Jahre 2020 bis 2023 für einen Großteil der Bevölkerung überwunden. Während die Einkommenszufriedenheit steigt und mehr Glück empfunden wird, so haben auch negative Emotionen wie Ärger, Wut und Angst zugenommen und die Zufriedenheit mit dem Familienleben ist enttäuschend niedrig.

Für den deutlichen Anstieg gelten zwei Faktoren als ursächlich: Erstens, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie in diesem Jahr für die Mehrheit der Bevölkerung kaum noch spürbar sind. Zum zweiten erwiesen sich die Krisen der vergangenen zwei Jahre als weniger gravierend als befürchtet. Positiv hätten sich zudem Lohnerhöhungen, insbesondere beim Mindestlohn, und der Rückgang der Inflation ausgewirkt. Auch hätten die Deutschen ihre Erwartungen an die neuen Herausforderungen angepasst.

Die Arbeitszufriedenheit hat zwar noch nicht wieder das Vor-Coronaniveau erreicht, ist aber gestiegen und liegt nun wieder auf dem Stand der Jahre 2015 bis 2018. Nicht zuletzt, weil das Homeoffice die Arbeitswelt weiter flexibilisiert hat. Die Zufriedenheit von Arbeit und Leben hängen eng zusammen: Wer mit seiner Arbeit sehr zufrieden ist, ist es auch insgesamt. Und jeder Punkt mehr auf der Skala der Arbeitszufriedenheit hebt die allgemeine Lebenszufriedenheit um etwa 0,3 Punkte. Das schafft laut Glücksatlas nur noch ein einziger anderer Bereich: die Gesundheit. Beim Konsum wiederum ist der Zuwachs verschwindend gering.