Spaniens Banken

Arm rechnen bringt nichts

Spaniens Banken haben üppige Wachstumszahlen fürs dritte Quartal vorgelegt. Angesichts einer neuen Sondersteuer sind sie bemüht, sich arm zu rechnen.

Arm rechnen bringt nichts

ths

Über die beschlossene Sondersteuer für Banken in Spanien lässt sich streiten. Die Linksregierung will für zwei Jahre den Zinsüberschuss und die Provisionen mit 4,8% besteuern, weil die Kreditinstitute von den steigenden Zinsen profitieren und damit nach Ansicht der Linken Krisenprofiteure sind. Im dritten Quartal haben die Institute üppige Wachstumszahlen vorgelegt. Caixabank und Sabadell, die am meisten von der Steuer betroffen sind, waren daher sichtbar bemüht, den Aufschwung zu relativieren. Der CEO von Sabadell verwies darauf, dass die Eigenkapitalrendite weiter niedrig sei, und sein Kollege von Caixabank kramte ein Chart hervor, das einen leichten Rückgang des Zinsüberschusses anstatt des offiziell verbuchten Plus von 10% belegen sollte. Dabei wird sich der positive Effekt des Zinsanstiegs erst voll in den nächsten Quartalen zeigen, wenn die Hypotheken aktualisiert werden. Mit welchen Argumenten stehen die Banker dann vor dem Publikum? Besser als sich arm zu rechnen, ist es, diese Steuer auf Umsatz statt Gewinn zu hinterfragen.

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