Im DatenraumDIHK-Ausbildungsumfrage

Azubis sind so rar wie noch nie

Im Kampf um die Fachkräfte von morgen legen sich Unternehmen mächtig ins Zeug, um ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Trotz Internet und Social Media ist der persönliche Kontakt immer noch am vielversprechendsten.

Azubis sind so rar wie noch nie

DIHK-Ausbildungsumfrage

Azubis sind so rar wie noch nie

ba Frankfurt

Vor dem Fachkräftemangel steht der Azubimangel – und der ist so hoch wie nie. Laut einer DIHK-Umfrage unter 13.077 Ausbildungsbetrieben blieben vergangenes Jahr 49% der angebotenen Ausbildungsplätze unbesetzt. Dies ist nicht nur ein weiteres Allzeithoch, sondern übertrifft den Zehnjahresvergleich um 20 Prozentpunkte.

Betreibe legen sich mächtig ins Zeug

Dabei legen sich die Betriebe richtig ins Zeug, um die technikaffine Generation für sich zu gewinnen. 26 Mrd. Euro lassen sich die Firmen ihre Ausbildungsbemühungen jährlich kosten. Um attraktiver zu werden, setzen 63% der Betriebe auf flache Hierarchien, moderne IT-Technik (51%) oder finanzielle und materielle Anreize (46%). Banken und Versicherungen tun sich besonders hervor bei Anpassungen in der Rekrutierung sowie der Etablierung neuer Lehr- und Lernkonzepte.

Trotz aller technischen Möglichkeiten ist der persönliche Kontakt zu potenziellen Azubis nicht zu ersetzen. So liegt mit 86% der Nennungen die eigene Website bzw. Karriereseite an erster Stelle der Rekrutierungsmöglichkeiten – in Sachen Effektivität reicht es nur zum fünften Platz. Am effektivsten erweist sich das von 70% der Betriebe eingesetzte Angebot von Schüler- und Schnupperpraktika oder die Werbung durch eigene Mitarbeiter, die 73% der Betriebe nutzen.

Der Blick ins Ausland

Die Unternehmen richten aber auch verstärkt den Blick ins Ausland: 48% haben bereits Azubis aus anderen Herkunftsländern ausgebildet oder sich darum bemüht, diese zu gewinnen – vor allem, wenn sie Probleme hatten, die Ausbildungsplätze zu besetzen. 2019 lag dieser Anteil noch bei 41%. Dabei hat sich die Sprachbarriere als größte Hürde erwiesen, die Bürokratie folgt erst an zweiter Stelle. Die meisten ausländischen Auszubildenden finden sich im Gastgewerbe und der Verkehrsbranche.

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