Baust du noch oder spekulierst du schon? Darauf verengt sich angesichts neuer Zahlen des Statistischen Bundesamts die Diskussion über exorbitante Wertzuwächse bei Grund und Boden. Demnach war Bauland 2020 so teuer wie noch nie: durchschnittlich 199 Euro pro Quadratmeter – je dichter besiedelt eine Region, desto mehr. 2010 waren es 130 Euro. Immobilienforscher Konstantin Kholodilin vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung sieht „mehr und mehr Spekulationen auf dem Wohnungsmarkt“. Die Gewerkschaft IG Bau fordert die Politik auf, dagegen vorzugehen. Auch wenn Renditehunger zweifellos ein Faktor ist, greift diese Sichtweise doch zu kurz: Bauland und Wohnraum sind schlicht zu knapp. Die Immobilienwirtschaft klagt über zu viel Regulierung und Bürokratie. KfW und Branchenverbände kritisieren, die Bundesregierung erreiche ihre Ausbauziele nicht. Bauwillige ächzen unter immer höheren Baukosten – sofern sie überhaupt einen freien Bauunternehmer finden. Das Thema Wohnungsbau und Mieten wird die neue Bundesregierung in all seinen Facetten fordern.