Trump bereitet Krypto-Szene den Boden
M&A
Trump bereitet Krypto den Boden
Von Björn Godenrath
Auch wenn es noch in die Kategorie der unbestätigten Gerüchte gehört, so sind die Anleger doch geneigt zu glauben, dass Donald Trump tatsächlich in der Kryptobranche zuschlagen will. Die Aktie des kolportierten Übernahmeziels Bakkt, die digitale Infrastruktur bereitstellt, zog heftig an, als ein in der Regel gut informiertes Medium vom bevorstehenden M&A-Deal der Trump Media and Technology Group berichtete. Auch die Aktie dieser Gesellschaft, Heimat von Truth Social, legte kräftig zu, und so könnte der Trump-Vertraute und CEO der Media Group, Devin Nunes, nun auf Basis einer Marktkapitalisierung von 7 Mrd. Dollar agieren. Und da die Transaktion wohl als reiner Aktiendeal geplant ist, würde die Kasse geschont. Das wäre alles sehr komfortabel für Donald Trump, der inmitten der Zusammenstellung seines Kabinetts noch die Muße hat, eine M&A-Transaktion eintüten zu lassen. Mit Bakkt würde er einen Baustein für ein künftiges Krypto-Imperium erhalten, könnte der Infrastrukturdienstleister doch als Keimzelle dienen für alles, was Trump noch aufziehen will bei Digital Assets. Und 400 Mill. Dollar in Aktien sind kein Preis, bei dem Trump blass werden müsste – auch wenn Bakkt nie überzeugt hat.
Parteifreunde machen Geschäfte miteinander
Denn der Wert liegt in den Lizenzen sowie der bestehenden Infrastruktur. Diese PS auf die Straße zu bringen, das war Gründerin Kelly Loeffler nie gelungen. Die Ex-Senatorin von Georgia ist eine bunte Figur mit wortstarken Auftritten und gilt als Verbündete von Donald Trump. Seine Attacken gegen die Anerkennung der von Joe Biden gewonnenen Wahl unterstützte sie, bei der Amtseinführung Trumps wird sie zusammen mit dem Immobilieninvestor Steven Witkoff das Komitee führen. Auch wenn Trump früher die Kryptoszene verspottete, hat er sich nun doch einer Erschließung des Marktes zugewandt. Für die Umsetzung hat er seine Leute. In seiner Mar-a-Lago-Residenz geben sich die Geschäftsfreunde die Klinke in die Hand, um Trump zu Diensten zu sein. Der erste Anlauf mit World Liberty Financial war ein Reinfall. Bakkt muss besser laufen. Dafür dürfte die Trump-Regierung der Krypto-Szene insgesamt den Boden bereiten.