Technologiestreit

China setzt auf patriotische IT

Binnen zwei Jahren soll alles, was Namen wie Dell, HP, Microsoft oder Adobe trägt, auf dem Müllhaufen des bilateralen Technologiestreits mit den USA landen und durch Produkte von nationalen Champions ersetzt werden.

China setzt auf patriotische IT

Chinas Staatsführung ist es seit vielen Jahren ein Dorn im Auge, dass man für IT-Lösungen im öffentlichen Dienst noch immer weitgehend auf amerikanische Hardware und Betriebssysteme angewiesen ist. Nun aber will sich der Amtsschimmel einen Ruck geben und komplett auf heimische Produkte umsatteln. Binnen zwei Jahren soll alles, was Namen wie Dell, HP, Microsoft oder Adobe trägt, auf dem Müllhaufen des bilateralen Technologiestreits mit den USA landen und durch Produkte von nationalen Champions wie Lenovo, Kingsoft, Inspur oder China National Software & Services ersetzt werden. Es geht nicht nur um Technologiestolz, sondern natürlich auch um nationale Sicherheit und überhaupt. Chinas führender PC-Hersteller Lenovo muss sich künftig wenig anstrengen, um den Marktanteil bei Büro-Computern auszubauen, aber es bleibt die quälende Frage, wie unamerikanisch das Innenleben der Geräte aussieht. Denn bislang klebt noch fast auf jedem Lenovo-Gerät das Wapperl „Intel Inside“ – ein unmissverständlicher Hinweis auf ein amerikanisches Prozessoren-Hirn. nh