Chinas ominöser Wendepunkt
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Deutsche Unternehmen in China haben die Irrungen der Coronapolitik mit historisch niedrigen Geschäftsklimawerten quittiert. Bei der jährlichen Umfrage der Außenhandelskammer (AHK) in China betont die Hälfte der Firmen, dass der Megamarkt für sie an Attraktivität verloren habe. Gut die Hälfte will binnen zwei Jahren Investitionen vor Ort steigern. Das ist wenig. Im vergangenen Jahr waren es noch mehr als 70%. Vor der Pandemie fand sich kaum eine Adresse, die in China nicht expansiv zu investieren gedachte. Die Umfrage erfolgte im Sommer und hat die Verrücktheiten der letzten Monate mit Lockdown-Exzessen und nun totaler Lockerung nicht eingefangen. Sie reflektiert also nur, wie mies Chinas Coronapolitik war, und nicht, wie problematisch der Blitzausstieg aus derselben ist. Clas Neumann, Vorsitzender der AHK in Schanghai, hat das Ende der Null-Covid-Politik als Wendepunkt bezeichnet. Damit kann er schon einmal nicht falschliegen. Es ist aber noch lange nicht gesagt, dass Chinas Wende-Chaos das Investitionsvertrauen neu aufleben lässt.