Chronischer Wertverfall
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Die Börsenperformance des Gesundheitskonzerns Fresenius ist ein Trauerspiel. Das einst erfolgsverwöhnte Unternehmen war schon vor der Pandemie angezählt, als eine Übernahme scheiterte und die Anleger mit Gewinnwarnungen überrascht wurden. Die Auswirkungen der Coronakrise haben die Bemühungen um einen Wiederaufbau des Vertrauens behindert, zumal Fresenius in mehreren Sparten von Covid-19-Effekten getroffen ist, teilweise schwer. Eingeleitete Restrukturierungen und forcierte Sparmaßnahmen konnten bislang nicht überzeugen. Im Dialysegeschäft soll nun 2022 die Rückkehr zum Gewinnwachstum gelingen, immerhin ein Lichtblick. Dagegen trübt die etwas pessimistischere Note im Ausblick von Fresenius erneut die Stimmung. Mit den ohne echte Überzeugung ins Spiel gebrachten Portfolioumbauten hat das Management ebenfalls keine Euphorie entfacht. Aus einer schwachen Position heraus will sich der Dax-Konzern zu Recht nicht von Finanzinvestoren über den Tisch ziehen lassen. Die Geduldsprobe für die Aktionäre wird andauern.