Comeback der Risikovorsorge
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Die Kreditrisiken sind zurück, zumindest für jene Banken, die sich auf Russland-Geschäfte eingelassen haben. Dabei schien es nach dem Corona-Höhepunkt fast, als wären sie in Vergessenheit geraten. Nachdem zu Beginn der Pandemie die Risikovorsorgen aus Unsicherheit über den Verlauf der Seuche und berechtigter Angst vor reihenweise umkippenden Firmen erst hochgefahren, dann teils wieder aufgelöst wurden, machen sie jetzt wieder Sprünge, wie auch gerade bei der ING zu besichtigen ist, wenngleich aus anderem Grund. Wäre die Vorsorge für das Russland-Engagement nicht, hätte allein ING Deutschland im ersten Quartal vor Steuern 330 Mill. Euro Gewinn eingestrichen und nicht 61 Mill. Euro Verlustgeschäft gemacht. Das Gebot der Stunde lautet nun, das Portfolio abzubauen. Die Niederländer haben zwar nicht wie andere das Weite gesucht, sondern wollen ihr Bestandsgeschäft in Russland weiterführen, wenn auch keine neue Kundschaft mehr herbeischaffen. Das wäre auch vergebene Liebesmüh. Mit Russland ist voraussichtlich auf Jahrzehnte kein Staat zu machen.