Credit Suisse verdirbt Anlegern den Appetit
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Sparst du in der Zeit, dann hast du in der Not – dieses Mahnung hat Credit Suisse offensichtlich nicht beherzigt. Während der Boom im Investment Banking vor allem den US-Wettbewerbern 2021 die Schatullen füllte, arbeitete sich die Schweizer Großbank an ihren Altlasten ab. Nun folgt auf die den hausgemachten Skandalen geschuldeten Verluste wohl ein weiteres Quartal mit roten Zahlen, was das Institut mit der Flaute an den Kapitalmärkten und Zurückhaltung bei den schwerreichen Kunden begründet. Die Anleger reagieren verschreckt – und stoßen neben Papieren von Credit Suisse auch andere Bankwerte ab. Tatsächlich werden Zinswende und Stillstand im Geschäft mit Börsengängen, Kapitalerhöhungen und Anleihenemissionen auch anderen Adressen zu schaffen machen. Doch erstens hat nicht jede Großbank im Geschäft mit gehebelten Krediten ein so großes Rad gedreht wie Credit Suisse. Und zweitens spielen die positiven Effekte aus der näher rückenden Zinswende all jenen in die Hände, deren Geschäftsmodell besser ausbalanciert ist als jenes der Credit Suisse.