HSBC

Der Elefant im Raum

Geht es um China, ist meist nur von ominösen geopolitischen Spannungen die Rede. Doch für HSBC ist der zunehmende Interventionismus Pekings die größere Bedrohung.

Der Elefant im Raum

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Es mag die Anleger kurzfristig erfreuen, wenn eine Großbank wie HSBC ihren Gewinn verdoppelt. Doch wenn die höhere Rentabilität vor allem auf die Auflösung von Rückstellungen zurückgeht, gibt das zu denken, insbesondere wenn einer der Gründe dafür die von den Notenbanken angeheizte Vermögenspreisinflation ist. Rasant steigende Immobilienpreise lassen Sicherheiten nun einmal attraktiver aussehen. Das könnte den Gewinn noch eine ganze Weile in die Höhe treiben. Schließlich hat HSBC enorme Summen für mögliche Kreditausfälle zurückgelegt. Doch die Erträge wachsen nicht. Bedenklich ist zudem, dass der Elefant im Raum bei der Bekanntgabe der Halbjahresergebnisse nicht angesprochen wurde: der zunehmende Interventionismus der Kommunistischen Partei Chinas, den zuletzt in New York notierte Unternehmen aus der Volksrepublik zu spüren bekamen. Das vermeintliche Wirtschaftswunderland im Fernen Osten, auf das die Bank so große Hoffnungen setzt, könnte für den Marktzugang schon bald einen weitaus höheren Preis fordern als nur Stillschweigen über die Zustände in Hongkong.

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