Der Schrei der Investoren
hek
Bekannt geworden ist der Online-Modehändler Zalando mit dem Werbeslogan „Schrei vor Glück“. Das dürfte auch für die bisher drei Co-CEOs gelten. Sie haben 2020 zusammen dank aktienbasierter Vergütungsverträge mehr als 130 Mill. Euro kassiert. Der breiten Öffentlichkeit sind solch fürstliche Summen nicht zu vermitteln, und auch Aktionäre tun sich schwer damit. Das zeigen die vielen Stimmen gegen das von der Hauptversammlung beschlossene neue Vergütungssystem. Immerhin 27,7% votierten mit Nein. Und das, obwohl die Maximalvergütung mit 15,75 Mill. Euro für die CEOs niedriger angesetzt ist als bisher. Dabei ist Zalando ein gebranntes Kind: 2018 gab es sogar mehr als 30% Nein-Stimmen. Nun lässt sich trefflich streiten, wie eine angemessene Bezahlung aussieht. Zugutehalten muss man den Zalando-Chefs, dass ihre Arbeit erfolgreich ist. Aus einem Start-up ist ein Dax-Kandidat mit 15000 Beschäftigten geworden. Für Gründer und Manager, die praktisch aus dem Nichts eine große Firma aufbauen, sind üppige Vergütungen eher zu vertreten als bei stagnierenden Konzernen.