Der Spielraum schrumpft
hek
Mit den neuerlichen Beanstandungen der Finanzaufsicht BaFin erreichen die Zweifel an der Rechnungslegung des Immobilienkonzerns Adler eine neue Dimension. Die festgestellten Fehler betreffen aber die Vergangenheit, nämlich das Geschäftsjahr 2019. Die eigentlichen Herausforderungen liegen aktuell woanders. Händeringend sucht Adler einen Wirtschaftsprüfer, doch aus Sorge um die eigene Reputation traut sich bislang niemand an das Mandat ran. Ohne einen geprüften und möglichst auch testierten Jahresabschluss droht das Unternehmen seine Aktionsfähigkeit noch mehr zu verlieren. Des Weiteren braucht Adler Group neue Lösungen für Schuldenabbau und Liquidität. Denn der bisher favorisierte Verkauf von Wohnungen und Entwicklungsprojekten wird zusehends schwieriger, da die Immobilienpreise unter Druck geraten. Gespräche über eine Finanzspritze laufen offenbar bereits. Doch schon jetzt liegt die Verschuldung bedenklich nahe an der in Anleihebedingungen festgeschriebenen Obergrenze von 60%. Viel Spielraum bleibt da nicht.